Interaktive Lebensläufe online Facebook schaltet "Chronik" frei

Berlin · Nutzer von Facebook können ihre Inhalte nun auch als interaktive Lebensläufe präsentieren. Das soziale Netzwerk hat dafür am Donnerstag seine bereits im Vorfeld heftig diskutierte und "Chronik" genannte Funktion freigeschaltet.

2011: Mark Zuckerberg stellt "Timeline" vor
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Damit haben auch die etwa 20 Millionen Nutzer in Deutschland die Möglichkeit, ihre Kommentare, Fotos und Freundschaftsbestätigungen an einem Zeitstrahl anzeigen zu lassen - und Inhalte bis zurück zur eigenen Geburt nachzutragen.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hatte die ursprünglich "Timeline" betitelte Funktion Ende September angekündigt. Der Start hatte indes seitdem auf sich warten lassen. Lediglich Entwickler und Nutzer in Neuseeland hatten bereits die Gelegenheit, die zusätzliche Ansicht in ihren Profilen einzurichten. Facebook teilte dazu in einem Blogpost mit: "Die Chronik bietet euch eine einfache Möglichkeit, all die Dinge, die ihr auf Facebook geteilt habt, wiederzuentdecken und eure wichtigsten Momente an einem Ort zu sammeln."

"Chronik" ist zunächst keine Pflicht

Wem es nicht behagt, sein digitales Leben derart offenzulegen, der muss allerdings gar nicht mitmachen. Facebook hat für den Start der "Chronik" das sogenannte Opt-In-Verfahren gewählt: Nutzer müssen die Funktion von sich aus aktivieren, etwa indem sie auf einen Knopf mit der Aufschrift "Hole Dir die Chronik" klicken. Außerdem bietet das soziale Netzwerk seinen Nutzern die Möglichkeit, sehr detailliert zu bestimmen, wer welche Inhalte sehen darf. Nutzer können dafür für jedes Element einzeln festlegen, ob es in der "Chronik" angezeigt wird und wenn ja, welche anderen Nutzer darauf zugreifen dürfen.

Entscheidet sich ein Nutzer dafür, die "Chronik" zu aktivieren, so präsentiert er zudem nicht sofort seine bei Facebook eingestellten Statusmitteilungen, Fotos und Freundschaften. Die Chronik schaltet sich erst dann "live", wenn sieben Tage vergangen sind - oder der Nutzer explizit angibt, dass sie sichtbar werden soll. Facebook will seinen Nutzern damit die Gelegenheit bieten, in der nötigen Ruhe festzulegen, wie umfassend die eigene "Chronik" werden soll.

"Chronik" ersetzt das klassische Profil

Anders als zunächst vermutet, wird die "Chronik", wenn sie aktiviert ist, kein zusätzliches Angebot sein. Facebook notierte dazu am Donnerstag: "Die Chronik wird euer Profil ersetzen, doch all eure Geschichten und Fotos bleiben erhalten." Zunächst soll es jedoch keinen Zwang geben, das Profil auf die "Chronik" umzustellen.

(DAPD)
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