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Düsseldorf Beth Ditto und Gossip fehlt die Energie

Düsseldorf · "Standing in the Way of Control" ist der Markenzeichen-Hit der Band um Alternative-Ikone Beth Ditto und ihrer Band Gossip. Die 6000 Fans in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle mögen die ungestüme Nummer am Ende des Konzerts als eine Art Erlösung empfunden haben. Denn die groben Klänge sind spätestens mit dem aktuellen Album "A Joyful Noise" einem funkigen Disco-Pop gewichen, der eher in Richtung Madonna als in Richtung Grunge tänzelt.

Ihrer Zeit als Sängerin in einem Gospelchor hat Ditto mit dem Albumtitel gehuldigt: "Make a joyful noise unto the Lord" heißt es im Psalm 98 auf Englisch, "Jauchzet dem Herrn" auf Deutsch. Weniger jauchzend als zurückhaltend ist die Stimmung unter den Fans, was auch daran liegt, dass sich Gossip eine gewisse musikalische Selbstkontrolle auferlegt haben. Mit gebremster Geschwindigkeit geht es durch diese Disco und auch Beth Ditto gibt sich weit weniger obszön als früher, sie scheut die Überwältigung und macht im engen schwarzen Kleid lieber auf "Lustige Dicke" — als solche trat sie ja schon bei "Wetten, dass...?" auf. So manches Mal blinzelt unter der glatten Oberfläche der Songs dennoch etwas von der früheren Härte der Gruppe hervor. Man vergisst ja leicht: Gossip war mal Punk.

Songs wie das Eröffnungsstück "Move In The Right Direction" faszinieren durch Brace Paines Funk-Riffs und Hannah Billies stoisches Trommeln. Bassist und Keyboarder holen den Sound jedoch immer wieder auf die Tanzfläche zurück. Besonderes Lob gilt der Vorband Austra mit Retro-Synthie-Klang und charismatischer Sängerin. Das passte gut als Ouvertüre zu Gossip.

(RP)
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