The Zero Theorem" mit Christoph Waltz Eine düstere Vision — mal wieder von Terry Gilliam

Düsseldorf · Angesichts dieses Films wirkt die Diskussion um die Überwachungsaktivitäten der NSA geradezu albern: Computer-Genie Qohen Leth (Christoph Waltz) lebt in einer Welt, in der die Kontrolle der gesamten gesellschaftlichen Ordnung Norm ist. Privatleben gibt es nicht mehr.

Christoph Waltz in "The Zero Theorem"
Foto: dpa, ImY sab

Dies ist der Ausgangspunkt des Science-Fiction-Thrillers "The Zero Theorem". Darin entwirft Regisseur Terry Gilliam ein wahrlich erschreckendes Zukunftsbild.

Besonders schockiert, dass es offensichtlich gar keine Existenzberechtigung mehr für die Menschheit gibt. Qohen Leth (Christoph Waltz) jedenfalls sucht auf Anweisung eines nur per Bildschirm sichtbaren Bosses (Matt Damon) nach dem Sinn des Lebens. Er findet ihn nicht. Oder liegt der vielleicht schlicht darin, sich mit Empathie anderen Menschen zuzuwenden? Könnte das die Rettung für den einsamen Kauz sein? Hilft ihm dies, der Isolation seines Zuhauses, einer alten Kapelle, zu entfliehen? Doch was dann? Der vor allem wegen seiner surrealistischen Bilderflut beeindruckende Film gibt keine Antworten auf die düsteren Fragen.

Mit Qohen Leth schickt er die Zuschauer auf den Weg der Erkenntnis. Und der ist holprig. Immer wieder verwirren Episoden, die zwischen Wachen und Wahn changieren. So ist beispielsweise nicht klar, ob die auftauchende Prostituierte (Mélanie Thierry) eine reale Figur oder nur eine Vorstellung des Anti-Helden Qohen Leth ist. Den verkörpert Christoph Waltz mit spürbarer Lust, einmal nicht der Bösewicht vom Dienst zu sein. Gut möglich, dass mancher nach dem Filmende sein Mobiltelefon in den Müll entsorgt.

(RP)
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