Fahrbericht Der X5 ist BMWs neuer sanfter Riese

Der X5 ist das größte SUV in der BMW-Flotte. Mit der jetzt eingeführten dritten Generation greifen die Münchner vor allem den Porsche Cayenne an. Im Test wirkte der X5 bullig, aber sanft. Viel Elektronik macht ihn auch im Parkhaus beherrschbar.

Fahrbericht: Der BMW X5 im Test
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Wer auf der Düsseldorfer Königsallee mit einem Nobel-SUV auffallen möchte, hat nur ein schmales Zeitfenster. Denn es dauert nicht lang, da fahren die neuesten Modelle à la Porsche Cayenne oder Range Rover dort Stoßstange an Stoßstange. Doch die im November zu den Händlern gekommene dritte Generation des BMW X5 ist — weil neu — auf der Prachtmeile noch eine Rarität. Auch wenn der Wagen seinem Vorgänger stark ähnelt, fällt er auf der schicken Kö auf. Gerade einmal drei Zentimeter länger ist er als sein Vorgänger. Aber jeder Zentimeter mehr hätte den fast 4,90 langen Boliden untauglich für die Parkhäuser der Großstadt gemacht. Der Kühlergrill erinnert an den des 3er BMW. Die neuen Heckleuchten sind L-förmig, das war es mit den Auffälligkeiten.

Innen wirkt der X5 aufgeräumt. Das Armaturenbrett wirkt etwas tiefer, so dass der Eindruck, hoch über den anderen Fahrzeugen zu schweben, noch verstärkt wird. Der große Bildschirm des Navigationsgerätes steht nun frei auf dem Armaturenbrett. Doch mit einem kleinen Extra braucht der Blick nicht einmal mehr dorthin zu schweifen. Ein sogenanntes Head-up-Display lässt wie von Geisterhand Tempolimits und Pfeile für Wegangaben auf der Windschutzscheibe erscheinen, nur sichtbar für den Fahrer. Das ist erst gewöhnungsbedürftig, dann enorm praktisch, aber mit einem Aufpreis von knapp 1400 Euro auch ganz schön teuer.

Überhaupt ist die Extra-Liste bei BMW verführerisch. Auf Wunsch gibt es dutzende Helferlein. Rückfahr-Kamera und Abstandswarner machen das Einparken auch in kleinsten Lücken zum Kinderspiel. Das Navigationspaket Connected Drive ist auf dem neuesten Stand und informiert über alles Wissenswerte. Doch viele Extras lassen den Wagenpreis steigen. So kostete unser Testwagen aufgrund der Zusatzausstattung mehr als 86.000 Euro, ohne Extras würden weniger als 60.000 Euro fällig.

Die SUV-Stars 2014
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Technisch hat der eh schon sehr ausgereifte BMX X5 noch einmal deutlich zugelegt. Der von uns getestete Dreiliter-Diesel mit Allradantrieb, 258 PS und der neuen Achtgang-Automatik war stark, schnell und leise in fast jedem Drehzahlbereich.

Trotz seines recht hohen Gewichts von 2,1 Tonnen bewegt sich der X5 im Gelände erstaunlich gut. Fahrten auf verschlammten Waldwegen oder über nasse Hänge meistert er dank Allrad und vieler elektronischer Helfer mit Bravour. Natürlich sollte man nicht vergessen, dass dieses SUV für die Stadt gebaut ist, Mitsubishi Pajero oder die kleinen (echten) Geländewagen von Suzuki lassen den BMW X5 in Wald und Flur hinter sich. Der X5 ist aber ja auch nicht der klassische spartanische Dienstwagen eines Försters, sondern ein für die Großfamilie voll taugliches Fahrzeug. So kann etwa auf Wunsch eine dritte Sitzreihe mitgeliefert werden.

Fazit: Die neueste X5-Generation ist ausgereift. Fahrwerk und Fahrleistungen werden die Konkurrenz ins Grübeln bringen. Denn Konkurrenten wie den Porsche Cayenne oder diverse SUVs aus dem Hause Mercedes kann der BMW X5 mehr als nur das Wasser reichen. 1,3 Millionen Mal wurden seine Vorgänger verkauft. Die Erfolgsgeschichte dürfte weitergehen.

(RP)
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