Knigge mal anders rum Die sieben seltsamsten Eigenheiten der Deutschen

Düsseldorf · Es gibt über jeden Kulturkreis stereotype Vorstellungen. Die Deutschen etwa essen Braten, trinken Bier und singen bayerische Lieder. Das stimmt vielleicht nicht ganz. Es gibt allerdings einige seltsame Eigenheiten, die sehr wohl auf Deutsche zutreffen und die so manchen Urlauber ziemlich verwundern dürften.Deutsche haben schon so ihre Eigenheiten.

Alles ganz natürlich: FKK auf Usedom
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Eine davon ist etwa das ewig geschlossene Fenster, denn wehe dem, der einen Luftzug abbekommt! Er wird als Erzfeind des gesunden Rückens und Nackens betrachtet und ist völlig unberechenbar. Steht das Fenster nur etwas zu lange offen, kann es schon sein, dass der Deutsche sich vom Arzt wegen einem "Luftzug" krank schreiben lässt. Deshalb gilt: In Deutschland das Fenster lieber geschlossen lassen, egal, ob Winter oder Sommer.

Vorsicht beim Gang in einen deutschen Supermarkt!

Vor allem an der Kasse geht es in deutschen Supermärkten alles andere als gemütlich zu: Es wäre ja nicht einmal schlimm, dass die Kassiererin die Waren über den Scanner zieht, als hätte sie nur noch 30 Sekunden zu leben - wenn es auf der anderen Seite etwas mehr Stauraum gäbe. Doch die Tresen deutscher Kassen schließen in der Regel mit dem Ellenbogen der Kassiererin ab. Wer also nicht über die motorische Geschwindigkeit eines Superhelden verfügt, muss damit rechnen, dass so manche Lebensmittel auf dem Boden landen.

Einkäufer, die das Glück haben, doch mal eine ungewöhnlich große Kasse zu erwischen, sollten sich aber keinesfalls zu früh freuen. Denn egal, ob man gerade abkassiert wird, oder schon einpackt - hinter Ihnen hat sich längst eine lange Schlange von Menschen gebildet, deren ungeduldige Blicke jeden niederstarren, der sich Zeit lässt. Einen Wind harter Ungeduld trifft dabei übrigens auch, wer länger braucht, weil er mit Karte zahlen will oder - die Todsünde - vergessen hat ,das Obst abzuwiegen.

Sonntag ist Ruhe-Tag

Gerade in der hektischen Zeit von heute könnte man meinen, am Sonntag ist endlich mal Zeit, um ein paar Dinge zu erledigen. Man könnte etwa endlich das neue Regal aufbauen, Einkaufen, Staubsaugen oder den endlosen Stapel Flaschen zum Glascontainer bringen - aber nicht in Deutschland. Hier ist der Sonntag Ruhe-Tag ("quiet-day"), und das nehmen die Nachbarn ernst: wer Lärm macht, kriegt Ärger - und alle Läden sind geschlossen.

Die Küche ist leer

Gerade für Amerikaner, Kanadier und Engländer könnte die folgende Nachricht ein Schock sein: in Deutschland sind die Küchen in Wohnungen leer. Während sie in vielen anderen Ländern nur voll eingerichtet vermietet werden, sieht der Neuling in den meisten deutschen Küchen nur graue Rohre aus der Wand ragen.

"Bitte" heißt "ja", und "danke" bedeutet "nein"

Wichtig zu wissen: In Deutschland heißt "bitte" "ja", und "danke" bedeutet "nein". Sie finden das verwirrend? Hier ein Beispiel: Sagen wir, Sie sitzen in einer deutschen Brauerei und ihr Bierglas ist leer. Die Kellnerin kommt vorbei, und fragt, ob Sie noch eines der leckern deutschen Biere möchten. Antworten Sie jetzt bloß nicht mit "danke"! Denn dann bleiben Sie aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem trockenen sitzen, obwohl Sie nur höflich sein wollten. Wenn Sie tatsächlich noch ein Glas möchten, sagen Sie lieber "bitte" - das wird hier als "ja" verstanden, und bringt Ihnen auf jeden Fall ein frisches kühles Bier ein.

Englisch wird ins Englische übersetzt

Es ist eine Sache englische Filme ins Deutsche synchron zu übersetzen. Tatsächlich wird in Deutschland nicht nur einfach übersetzt, sondern jeder Hollywoord-Star hat sogar einen festen eigenen deutschen Sprecher. Allerdings halten es die Deutschen hier nicht mit ihrer gerühmten Gründlichkeit. Denn Filmtitel werden nicht selten vom Englischen - ins Englische übersetzt, nur in eine einfachere Variante. "Maid in Manhattan" beispielsweise, wird da zur "Manhattan Love Story" und aus "Bring it On" wird "Girls United". Wieso? Gute Frage.

Nackt sein als Kulturgut

Angeblich ist die Kultur textilfrei zu baden in Deutschland entstanden - verwunderlich wäre es jedenfalls nicht. Denn so genannte "FKK"-Bereiche (Freie Körperkultur) gibt es in Deutschland zu Hauf, Regeln gibt es da keine. Egal, ob jung oder alt, oder wie man aussieht, hier lässt jeder die Hüllen fallen und zwar bis zum letzten Höschen. Doch eine Regel gibt es: Ob Sauna, See, Strand oder Zeltplatz: Wenn FKK drauf steht, sollte man sich besser den Nackedeis anpassen, sonst könnte man als "echt prüde" gelten.

(ham)
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