OP-Marathon: Riskanter Eingriff dauerte elf Stunden Nach Operation: Mädchen mit zwei Köpfen gestorben

Santo Domingo (rpo). Nach der Operation waren die Ärzte noch voller Hoffnung. Doch rund zwölf Stunden später ist ein Mädchen mit zwei Köpfen, das von einem Ärzteteam von der seltenen Missbildung befreit worden war, gestorben.

<P>Santo Domingo (rpo). Nach der Operation waren die Ärzte noch voller Hoffnung. Doch rund zwölf Stunden später ist ein Mädchen mit zwei Köpfen, das von einem Ärzteteam von der seltenen Missbildung befreit worden war, gestorben.

Ein Säugling mit zwei Köpfen ist sieben Stunden nach der operativen Entfernung der seltenen Missbildung in der Dominikanischen Republik gestorben. Das acht Wochen alte Mädchen verblutete nach Angaben der Ärzte vom Samstag. Die Chirurgen hatten zuvor erklärt, dass der rund elf Stunden dauernde Eingriff ohne Komplikationen verlaufen sei. Zugleich hatten sie aber vor postoperativen Risiken gewarnt, da es zu Infektionen oder Blutungen kommen könne.

Der Eingriff im Orthopädischen Zentrums in Santo Domingo stand unter Leitung des Gehirnchirurgen Jorge Lazareff aus Los Angeles und seines Kollegen Benjamin Rivera aus der Dominikanischen Republik. Die insgesamt 18 Ärzte und Krankenschwestern lösten sich in mehreren Schichten ab, um den zweiten Kopf mit nur teilweise ausgebildetem Gehirn, Augen, Ohren und Lippen abzutrennen. Besonders riskant war die Trennung der Arterien zwischen beiden Köpfen. Die Schädeldecke des Hauptkopfes schlossen die Chirurgen mit Knochenmaterial, das aus einem anderen Teil des Körpers entnommen worden war.

Chirurg Rivera sagte, das Kind sei trotz zahlreicher Infusionen verblutet, da sein Blut nicht geronnen sei. "Das ist die schlimmste Komplikation, die bei einer solchen Operation auftreten kann", sagte er. Die Mutter der kleinen Rebeca Martinez sagte, das Mädchen sei zu klein gewesen, um die Operation zu überstehen.

Seltene Missbildung bislang nur acht Mal dokumentiert

Das Kind kam am 10. Dezember mit einem voll entwickelten Kopf zur Welt, an dem ein zweiter, kleinerer, angewachsen war. Diese als Craniopagus parasiticus bezeichnete Missbildung ist bisher nur acht Mal dokumentiert; in den sieben Fällen vor Rebeca starben die Kinder bereits vor der Geburt. Die Operation war notwendig, weil der Druck des zweiten Kopfes eine normale Entwicklung des Gehirns verhindert hätte. Ohne Eingriff "könnte das Kind mit drei Monaten kaum mehr seinen Kopf heben", sagte Chirurg Lazareff vor der Operation.

"Als sie geboren war, sagten alle: 'Oh, zwei Köpfe'. Aber für uns war sie einfach nur unser Baby Rebeca", sagte der 29-jährige Vater Franklin Martinez. Er arbeitet als Schneider, seine 26-jährige Frau Maria als Kassiererin. Das Paar hat bereits zwei Kinder im Alter von einem und vier Jahren. Die Kosten der Operation wurden von der CURE-Stiftung im US-Staat Pennsylvania finanziert..

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