Studie: Jeder Raucher reagiert anders Warum Schockbilder auf Zigarettenschachteln nicht ausreichen

Düsseldorf · Sätze wie "Rauchen kann tödlich sein" oder Bilder von faulenden Beinen - auf Zigarettenschachteln finden sich verschiedene Warnhinweise, die Rauchern die Lust an der Kippe verderben sollen. Eine neue Studie allerdings zeigt, so einfach ist es mit dem Rauchstopp nicht. Denn jeder Raucher reagiert anders.

Das sagen unsere User zu den Schock-Fotos auf Zigarettenschachteln
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Foto: dpa, Jonas Güttler

Rauchen ist unvernünftig. Das weiß jeder, auch die, die es tun. Nur aufhören können sie trotzdem meist nicht. Helfen sollen deshalb Warnhinweise, die dem unbewussten Griff zum Glimmstängel wieder das reale Gesundheitsrisiko beimischen sollen. Die Botschaft: Rauchen verursacht Krebs, Raucherlunge, zerstört die Zähne und vieles mehr.

Aber wirkt das auch? Diese Frage hat das Team um den Verhaltensforscher Darren Mays in einer Studie mit 740 Rauchern näher untersucht. Die Testpersonen wurden zum einen befragt, ob sie daran glaubten, dass sie mit dem Rauchen aufhören können würden und, ob die Hinweise auf den Zigarettenschachteln dabei hilfreich seien. Darüber hinaus wollten die Wissenschaftler es aber noch genauer wissen, und hinterfragten zudem, welche Botschaft am meisten Anklang bei den Rauchern finden würde: ein schockierendes Bild mit einer Unterschrift wie "Rauchen verursacht Krebs" oder "Rauchen kann tödlich sein" oder ein solches Bild mit einem ermutigenden Satz wie "Wer nicht raucht, reduziert sein Krebsrisiko".

Neue Schock-Fotos sollen Raucher abgewöhnen
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Foto: afp, WILLIAM WEST

Wie sich zeigte, reagieren tatsächlich nicht alle Raucher gleich. Während die ermunternden Sätze, eher solche Ansprachen, die ohnehin daran glaubten mit dem Rauchen aufhören zu können, überzeugten jene Testpersonen, die nicht an einen Rauchstopp glaubten, Sätze wie "Rauchen tötet" wesentlich mehr, das schrieb der Wissenschaftler in dem Fachmagazin "Nicotine and Tobacco Research".

Für den Alltag bedeutet dies, dass eine Mischung aus motivierenden und warnenden Botschaften insgesamt wesentlich mehr Raucher erreichen könnte, als das bislang der Fall ist.

Ab 2016 sollen auf europäischen Zigarettenschachteln Schockbilder wie Raucherlungen und verfaulte Zähne zu sehen sein, und das auf 65 Prozent von Vorder- und Rückseite. Aktuell belegen die Warnungen und Schockbilder 30 bis 40 Prozent der Fläche.

(ham)
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