Kostenlose Girokonten So sparen Sie sich die Kontoführungsgebühren
Düsseldorf · Banken bieten ihren Kunden die Auswahl verschiedener Kontomodelle an. Aber nicht nur die Preise sind unterschiedlich, sondern auch die Konditionen der Gratiskonten. Ein Bank- oder Kontenwechsel kann eine Ersparnis von bis zu 100 Euro im Jahr bringen. Doch es gibt Einiges zu beachten um Probleme zu vermeiden.
Girokonto zum Nulltarif
Welche Kriterien müssen für ein Gratiskonto erfüllt werden?
Für Gratiskonten müssen diverse Kriterien erfüllt werden, die von Bank zu Bank unterschiedlich sind. Häufig hängen die mit einem bestimmten Mindestgeldeingang im Monat zusammen, erläutert der ARAG - Finanzexperte Tobias Klingelhöfer. Andere Banken setzen auf den Kauf eines Genossenschaftsanteils oder mindestens 50 Zahlvorgänge im Jahr, die mit der Karte getätigt werden müssen. Unter Umständen ist ein gebührenpflichtiges Konto sogar günstiger als ein Gratiskonto, das an viele Bedingungen geknüpft ist. Ein Vergleich der Gebühren mit den Kosten der Gratiskonten legt Klingelhöfer nahe. Sollten andere Banken ihre Konten zu besseren Konditionen anbieten, lohnt sich der Wechsel der Bank.
Worauf müssen sich Verbraucher bei einem Bankenwechsel einstellen?
Ein Wechsel der Bank trägt viel Arbeit mit sich. Es gilt nun alle Firmen mit Einzugsermächtigung ebenso wie den Arbeitgeber über den Wechsel zu informieren, damit die Zahlungen und Abrechnungen nicht ins Leere laufen. Ein Wechsel sei aber nicht in jedem Fall nötig, meist reiche eine Umstellung des Servicekontos auf eine Onlinevariante, so der ARAG-Finanzexperte Tobias Klingelhöfer. Ein solches Onlinekonto bringt die größte Ersparnis, erfordert aber gegebenenfalls die Sicherheitsaufrüstung des eigenen PCs mit aktueller Software. Klingelhöfer empfehlt bei der Hausbank zu fragen, ob sie Onlinekonten ohne monatlichen Grundpreis anbiete, bei der alle Buchungen inklusive seien. Die Girocard gebe es ebenfalls gratis dazu.
Ist die Kündigung des bestehenden Kontos jederzeit möglich oder müssen Laufzeiten beachtet werden?
Laut Tobias Klingelhöfer könne jeder Verbraucher sein Konto jederzeit und ohne Vertragslaufzeiten kündigen. Kündigungsfristen gebe es keine und für die Auflösung falle keine Gebühr an. Allerdings solle das alte Girokonto erst gekündigt werden, wenn die neuen EC- und Kreditkarten einschließlich der PIN- und TAN-Nummern eingegangen seien, rät der Finanzexperte.
Ist die Umwandlung eines Girokontos in ein kostenloses P-Konto, ein Konto mit Pfändungsschutz, möglich?
Nach dem Pfändungsschutzrecht hat jeder Girokontoinhaber einen Rechtsanspruch darauf, dass sein bereits bestehendes Einzel-Girokonto in ein P-Konto umgewandelt wird. Eine Umwandlung eines gemeinsam geführten Kontos ist nicht möglich. Jede natürliche Person darf auch nur ein P-Konto führen. Um ein Einzelkonto umzuwandeln, reicht eine Mitteilung an das Kreditinstitut.
Fallen für P-Konten zusätzliche Gebühren an?
Die Führung eines P-Kontos bedeutet für die Bank ein Mehraufwand, somit sind diese Konten nicht gratis. Allerdings dürfe die Bank keine höheren Gebühren verlangen als für die Führung eines normalen Girokontos, so der Experte. Da ein P-Konto aber ein reines Guthabenkonto sei, führe die Umwandlung zur Kündigung eines Dispokreditvertrages, warnt der Finanzexperte Klingelhöfer. Ein bereits in Anspruch genommener Dispokredit müsse zeitnah zurückgezahlt werden.
Wie sollen wechselbereite Verbraucher vorgehen?
Das alte und das neue Girokonto sollte eine Zeit lang parallel laufen, damit alle Daueraufträge übertragen werden können. Der Arbeitgeber und alle Firmen mit Einzugsermächtigung müssen über die neue Bankverbindung in Kenntnis gesetzt werden. Klingelhöfer zufolge biete sich an, die Bank nach Vordrucken für die anstehenden Benachrichtigungen zu fragen. Andere Banken wiederum helfen ihren Kunden bei den erforderlichen Schritten oder übernehmen die komplette Abwicklung. Es lohne sich laut dem Finanzexperten bei der neuen Bank nachzufragen, inwieweit der Neukunde mit Unterstützung rechnen könne.
