USA Zu Besuch im New Yorker "Museum of Sex"

Düsseldorf · Ein Besuch im New Yorker "Museum of Sex" wirkt anstößig und so, als könnte man auch gleich in den nächsten Sexshop gehen. Tatsächlich hat der Gründer dieses, zugegeben sehr speziellen Kulturerlebnisses, ein ernsthaftes Anliegen: die Geschichte und Entwicklung der menschlichen Sexualität in all ihren Facetten zu zeigen - ein bisschen schmutzig ist es trotzdem.

Das ist das New Yorker Museum of Sex
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Das "Museum of Sex", kurz MoSex genannt, liegt an der 5th Avenue in Manhatten. Das war nicht immer so, ebenso, wie die Größe des Museums, die sich seit seiner Eröffnung 2002 fast verdoppelt hat. Damals erhielt der Gründer Daniel Gluck weder staatliche Förderungen - Unterstützung aus der Sexindustrie, wollte er nicht annehmen - noch durfte das Museum in einem Umkreis näher als 150 Meter an Schulen oder kirchliche Einrichtungen heranreichen.

Inzwichen ist das MoSex jedoch integriert. Im Tenderloin-Distrikt, wo sich im 18. Jahrhundert der New Yorker Rotlicht-Distrikt befand, wird heute die Geschichte und Entwicklung der menschlichen Sexualität dargestellt. Besucher wandern vorbei an freizügigen Kleidern von damals und heute, an alten und neuen Sexpuppen, Aufklärungstafeln zu sicherem Sex, pornografischer Kunst und an diversen seltsamen Gerätschaften.

Einer der größten Hingucker ist dabei neben diversen Utensilien aus der S-M-Szene und Silikonpuppen mit fast lebensechten Geschlechtsteilen (natürlich zum Anfassen), ein Vibratorfahrrad. Auf dem muss eine Person tatsächlich strampeln, damit die andere am Ende eines komplizierten Kabelsystems dank eines sich durch die Radtritte bewegenden Dildos, in Wallung gerät. Eindrücke der Ausstellung gibt es hier.

Immer wieder gibt es auch spezielle Ausstellungen. Wie zum Beispiel das "Funland" des Künstler-Duos Bompas & Parr. Die beiden inszinierten eine Landschaft, in der sich der Besucher mit allen Sinnen in die sexuellen Aspekte des Karnevals vertiefen kann. Nach Wunsch inklusive Kostümen. Ein Teil der Installation ist eine Kletterhalle, an der sich Abenteurer entlang von Brüsten und Penissen durch den Raum bewegen.

Wer im Anschluss an den Museumsbesuch ein angemessenes Accessoire mitbringen möchte, der kann das natürlich im hauseignen MoSex-Shop einkaufen - oder aber, sich noch auf einen mehr oder weniger lasziven Drink in der "Will you play with us"-Bar niederlassen. Erotische Beleuchtung und unanständige Cocktail-Namen inklusive.

(ham)
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