Zwischen Riesen-Blüten und Mini-Rhinos

Sabah in Malaysia bietet Touristen viele Überraschungen. Und Bier gibt es in dem islamischen Land auch - beim Chinesen.

Die Jagd mit dem Speer auf Reh und Wildschwein hat in den entlegenen Urwalddörfern in Sabah Tradition. "Unsere Urgroßväter haben mit dem Speer gejagt. Einige von uns machen das heute noch, andere nehmen das Gewehr", sagt Semuel Salutan in Long Pasia. Bei der siebenköpfigen Familie des 50-Jährigen können Urlauber in schlichten Zimmern übernachten. Die Häuser sind meist aus Holz, stehen auf Stelzen, darunter gackern Hühner.

Der Bundesstaat Sabah liegt im nördlichen Zipfel der riesigen Insel Borneo, zu der Teile Malaysias, Indonesiens und das kleine Sultanat Brunei gehören. Die Einwohner gehören zu der ethnischen Gruppe der Lundayeh, sind Christen. Staatsreligion in Malaysia ist eigentlich der Islam.

Touristen in Long Pasia können fischen, durch Wälder zu Wasserfällen und Seen wandern, im Fluss baden, exotische Vögel und Schmetterlinge beobachten, Sitten der Ureinwohner kennenlernen. Das Dorf im Distrikt Sipitang liegt im Südwestzipfel von Sabah.

Eines der letzten, vom Aussterben bedrohten Sabah-Nashörner zu entdecken ist allerdings unwahrscheinlich. Das kleinste Rhinozeros der Welt hat 1,30 Meter Schulterhöhe. Forscher aus Deutschland und Malaysia bemühen sich um sein Überleben.

Der Geländewagen braucht für die 150 Kilometer zwischen Long Pasia und der Hauptstadt Kota Kinabalu sieben Stunden. Große Teile sind Sand- und Schotterpiste. Kota Kinabalu ist die Stadt der Kontraste. Am Pier im Zentrum ankern Fähren, Frachtboote und Lastkähne dicht an dicht. Männer und Frauen mit Körben und Säcken eilen zwischen den Booten und Marktständen am Wasser. "Private Boat to the islands", ruft ein Mann. Billiger und enger sind Fähren, die auf die Inseln starten und ein Gefühl vom echten Sabah vermitteln.

Der frische Fisch hat es nur wenige Meter in nahe Shopping Malls, Hotels und Pier-Restaurants mit koreanischen, italienischen und irischem Ambiente. Die meisten Restaurants im Land haben weder Alkohol noch Schweinefleisch im Angebot. Wer preiswert eine Büchse Bier will, geht zum Chinesen, wo Männer Karten spielen und Nudeln essen.

Ein Muss ist der Ausflug zum Welterbe Kinabalu Nationalpark mit dem 4095 hohen Mount Kinabalu. In den dichten Wäldern leben nicht nur Naturschönheiten wie Papageien und Orchideen, sondern auch in der Region verbreitete Kreaturen wie rote, glitschige, 30 Zentimeter lange Würmer. Und die Blüte der Riesenrafflesie mit einem Meter Durchmesser - Weltrekord.

Informationen: Malaysia Tourism Promotion Board, Weißfrauenstraße 12-16, 60311 Frankfurt, Tel. 069 460 92 34 20, E-Mail: info@tourismmalaysia.de.

(RP)
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