Duisburg Die Kassen klingeln - im Internethandel

Duisburg · Eine Blitzumfrage des Einzelhandelsverbandes am Wochenende ergab: Der Umsatz am vierten Adventssamstag lag auf Vorjahresniveau – doch insgesamt war das Weihnachtsgeschäft 2012 in Duisburg nicht so gut wie 2011.

Alteingesessene Geschäfte: Das sind Duisburgs Schätze
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Eine Blitzumfrage des Einzelhandelsverbandes am Wochenende ergab: Der Umsatz am vierten Adventssamstag lag auf Vorjahresniveau — doch insgesamt war das Weihnachtsgeschäft 2012 in Duisburg nicht so gut wie 2011.

Die Duisburger waren auch in diesem Jahr zu Weihnachten in Kauflaune. Doch ihr Einkaufsverhalten hat sich einmal mehr verändert. Zehn Prozent des Weihnachtsgeschäfts, so schätzt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein, werden inzwischen online abgewickelt. Das bedeutet umgekehrt, dass weniger Geld in den Kassen der örtlichen Händler landet.

"Am vierten Adventssamstag war die Frequenz in den Geschäften gut, auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt wegen des Regens eher verhaltener", sagte Bommann gestern. Eine Umfrage des Verbandes ergab, dass der Umsatz am Samstag in etwa dem des vierten Adventssamstages 2011 entsprach.

"Das reicht aber nicht aus, um das Niveau des Vorjahres beim gesamten Weihnachtsgeschäft zu erreichen", so der Geschäftsführer. Trotz des warmen Wetters war Winterkleidung gefragt, und auch hochwertiges Spielzeug und Parfüm standen hoch im Kurs. Bücher waren ebenfalls wieder ein Renner. Teure Unterhaltungselektronik spielte dagegen nicht so eine große Rolle wie noch in den Wochen zuvor. Offensichtlich hatten sich viele hier bereits im Vorfeld eingedeckt.

In dieser Woche habe sich der Geschenkekauf in Duisburg mehr auf die Wochentage von Montag bis Freitag verteilt und nicht ganz so sehr auf den Samstag fokussiert wie sonst üblich.

"Die Menschen wissen, dass nach dem Wochenende sofort Heiligabend ist, und wollten es wohl vermeiden, auf den allerletzten Drücker zu kaufen." Obwohl die Umtauschrate bei Online-Käufen deutlich größer sei als im Einzelhandel, werde die Verschiebung hin zum Kauf im Internet immer deutlicher spürbar. Angesichts der Tatsache, dass rund ein Drittel des Jahresumsatzes in der Duisburger City in den fünf, sechs Wochen vor Weihnachten erzielt wird, sei die Veränderung schon gravierend. Was sie aufs Jahr gerechnet ausmacht, konnte Bommann noch nicht sagen.

Dazu wird es am Anfang des nächsten Jahres noch einmal eine größere Umfrage im Einzelhandel geben, die der Verband dann bis zur Vorlage der Jahresbilanz im Februar auswerten will. Das "City Monitoring"-Gutachten des Dortmunder Büros hatte für das Jahr 2012 einen Einzelhandels-Umsatz in der Duisburger City von rund 330 Millionen Euro errechnet — mit zuletzt fallender Tendenz.

Nach der Eröffnung des Forum im Herbst 2008 war der Umsatz zunächst um rechnerische 100 Millionen Euro pro Jahr in die Höhe geschnellt, um anschließend wieder abzunehmen. Auf die weitere Entwicklung des Einzelhandels in Duisburg blicken die Experten daher mit einiger Spannung. Der Rückzug des Investors ITG aus dem Altmarkt-Center in Hamborn, einem Projekt, das der Einzelhandelsverband stets als sehr positiv ansah, setzt die Stadt unter Druck.

Wilhelm Bommann: "Leider ist es um dieses Vorhaben verdächtig lange still gewesen, so dass der Rückzug letztlich gar nicht mehr so überraschend kam. Aber, bei allen Problemen mit dem Denkmalschutz und den Immobilieneigentümern: Wir dürfen hier jetzt nicht einfach stehen bleiben."

(RP/rl)
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