Duisburg Gut Böckum: Investor hat große Pläne

Duisburg · Die vorhandenen Gebäude sollen in Wohnraum umgebaut werden. Zusätzlich sollen auf dem Gelände Doppelhaushälften entstehen. All dies ist Gegenstand einer öffentlichen Bürgeranhörung morgen im Steinhof.

 Die denkmalgeschützte Wasserburg verkommt immer mehr. Das soll sich jetzt ändern. Aber dafür muss der Flächennutzungsplan geändert und ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden.

Die denkmalgeschützte Wasserburg verkommt immer mehr. Das soll sich jetzt ändern. Aber dafür muss der Flächennutzungsplan geändert und ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden.

Foto: Andreas Probst

Vor ein paar Jahren noch schnatterten auf Gut Böckum in Huckingen die Gänse auf der Wiese. Zur Martins- und Weihnachtszeit wurden sie im hofeigenen Laden als Festbraten verkauft. Doch dann gab die Grafenfamilie von Spee im Jahr 2008 die landwirtschaftliche Nutzung auf. Seitdem stehen die Gebäude leer und werden kaum noch genutzt. Die denkmalgeschützte Wasserburg wird nicht mehr instand gehalten, die Bausubstanz nimmt weiteren Schaden.

Dies soll sich nun ändern. Ein privater Investor will die vorhandenen Gebäude in Wohnraum umbauen und zusätzlich Doppelhaushälften auf dem Gelände bauen. Die asbestbelasteten Gänseställe sollen abgerissen werden. Insgesamt sollen nach den derzeitigen Überlegungen rund 24 Wohneinheiten auf dem Gesamtareal entstehen.

Dafür jedoch muss der Flächennutzungsplan geändert und ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Dies ist am morgigen Donnerstag, 17. Oktober, Gegenstand einer öffentlichen Bürgeranhörung, die um 18 Uhr im Huckinger Steinhof beginnt. Dort sollen die Bürger alles über das geplante Vorhaben erfahren.

Neben der Schaffung von Wohnraum ist geplant, für das gesamte Projekt eine Tiefgarage zu bauen. Auf den verbliebenen Freiflächen sollen Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Die Erschließung soll über die Straße Böckumer Burgweg erfolgen.

Mit diesem Bauvorhaben soll eine dauerhafte und nachhaltige Sicherung der historischen Burganlage, einem mittelalterlichen Adelssitz, gewährleistet werden. Bei dem Plangebiet handelt es sich um die noch erhaltene U-förmige Vorburg mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie um den nordöstlich anschließenden unbebauten Bereich, auf dem ursprünglich vermutlich die Hauptburg beziehungsweise das Herrenhaus stand.

In den Geltungsbereich des Bebauungsplans einbezogen wird die südöstlich an die Burganlage anschließende Fläche mit ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden. Hervorzuheben ist dort ein 1838 erbautes großes Scheunengebäude.

Geplant ist nun der Aus- und Umbau der denkmalgeschützten Burganlage mit sieben Wohneinheiten und der Scheune mit fünf Wohneinheiten. In Anlehnung an die historische Situation ist nördlich des Burghofes ein Wohngebäude mit vier Wohneinheiten geplant. Zudem ist südlich ein Ensemble aus vier Doppelhäusern vorgesehen. Die Geschosshöhe wird auf zwei mit zusätzlich ausbaubarem Dachgeschoss oder Staffelgeschoss begrenzt.

(RP)
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