Duisburg Politik beschließt Gesprächskreis

Duisburg · Friemersheimer Bürger, der Spar- und Bauverein, Vertreter der Politik und der Verwaltung, der Tennis-Club Borussia Rheinhausen, die benachbarte Feuerwehr und Anwohner sollen an einen Tisch kommen, um über Möglichkeiten der Stadtteilentwicklung zu beraten. Es soll ein Gesprächskreis gebildet werden. Das haben die Rheinhauser Bezirksvertreter bei ihrer Sitzung am Donnerstag einhellig beschlossen.

Angestoßen wurde das Ganze von der CDU, deren Vorstellungen ursprünglich noch weiter gegangen waren. Die Christdemokraten hatten zunächst vorgeschlagen, für das Areal zwischen Kaiserstraße, Bachstraße und Windmühlenstraße, auf dem der Tennisverein seine Platzanlage unterhält, einen Bebauungsplan aufzustellen. Im Verein wird über mögliche Veränderungen in der Zukunft diskutiert: Einen Pachtvertrag über einen Teil des Vereinsgeländes könnte man 2015 auslaufen lassen. Konkrete Pläne dazu gibt es aber noch nicht.

"Der Zeitpunkt 2015 ist wichtig, und er ist ganz schnell erreicht", warb CDU-Fraktionschef Ferdi Seidelt für den Gesprächskreis. Es gelte, Vorsorge zu treffen für den Fall, dass Bauland frei würde und Investoren daran Interesse zeigen.

Manfred Krossa (SPD) erläuterte, seine Partei könne das durchaus unterstützen: Auch die SPD wolle "Quartiere aufwerten". Allerdings, wandte SPD-Ratsherr Jürgen Friedrich ein, existiert noch ein zweiter Pachtvertrag für den hinteren Teil des Vereinsgeländes, und der würde erst Jahre später enden.

Grüne warnen: "Falsches Signal"

Ablehnend reagierte Grünen-Ratsfrau Claudia Leiße: "Es gibt jetzt überhaupt keinen Bedarf, darüber nachzudenken, was wäre, wenn", sagte sie. Es sei denn, man wolle eine bestimmte Entwicklung vorantreiben. So könne etwa die Aufstellung eines Bebauungsplans ein Signal sein, das Menschen davon abhalten könnte, sich bei dem Tennis-Club anzumelden. Diese Erfahrung habe man zum Beispiel bei der Überplanung von Schulgeländen gemacht: Sei erst mal ein Bebauungsplan in der Welt gewesen, seien die Schüler-Anmeldezahlen eingebrochen. Die Politik solle deshalb ein Zeichen dafür setzen, "was wir wollen" — Tennisverein oder Wohnhäuser.

"Keiner hier in diesem Haus möchte etwas totreden", wehrte sich Seidelt dagegen. Es gehe nicht darum, "einen Tennisverein vom Platz zu stellen". Vielmehr sehe er "eine Situation, der wir uns zu stellen haben, sonst kann morgen was Böses passieren".

(RP)
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