Emmerich Hugo Sommer ist König von Dornick

Emmerich · Der Vogel der St.-Johannes-Bruderschaft war aus besonders hartem Holz geschnitzt: 110 Schüsse mussten fallen.

 Hoch soll er leben, der neue König Hugo Sommer. Es jubeln mit ihm der gesamte Zug und die erwählte Königin Michaela Sommer. Die drei Söhne der Sommers sind ebenfalls bei den Schützen aktiv.

Hoch soll er leben, der neue König Hugo Sommer. Es jubeln mit ihm der gesamte Zug und die erwählte Königin Michaela Sommer. Die drei Söhne der Sommers sind ebenfalls bei den Schützen aktiv.

Foto: van offern

Dass er das schon in seinem zweiten Versuch schaffe, das sei einfach wunderbar, strahlte Hugo Sommer, als der Holzvogel endlich von der Stange fiel. 2012 hatte er zum ersten Mal auf den Vogel geschossen. Jetzt war er erfolgreich und wurde am Samstag der neue Schützenkönig der St.-Johannes-Bruderschaft.

Zur Königin wählte der 49-jährige Dornicker, der beruflich als Selbstständiger im Bereich Gartenbedarf tätig ist, seine Ehefrau Michaela. Seine Söhne Pascal, Julien und Yannic, die alle drei ebenfalls bei den Schützen und im Spielmannszug aktiv sind, gehörten zu den ersten Gratulanten.

In diesem Jahr machten es die vier Königsbewerber — neben Hugo Sommer schossen auch noch Heiner Hübbers, Ron von Amersfoort und Tom Kruyt mit — besonders spannend. "Meist fällt der Vogel so um den 40. Schuss", hatte Brudermeister Gerd Böcker vorher noch voller Überzeugung erzählt. Doch dieser Holzvogel erwies sich als wahrhaft zäh.

"Ist der aus Beton", fragte Tom Kruyt, als sich nach 80 Schüssen immer noch nichts tat. Auch die "Heiner, Heiner"-Anfeuerungsrufe der Frauen vom 12. Zug nutzten da nicht viel. Schießmeister Andi gab dem Anwärter Ron von Amersfoort den Tipp: "Wenn du rechts unten triffst, dann ist das Ding runter." Half nichts! Und die Schützenfrauen sangen: "Wann wird mal wieder richtig Sommer?" in Anspielung auf Hugo Sommers Nachnamen.

Dann fiel schon der 100. Schuss, das Publikum raunte — aber der Vogel bog sich nur um 90 Grad zur Seite. Endlich, beim 110. Schuss um kurz nach 14 Uhr, segelte er zu Boden. "Wir haben den König", sangen die Zugkameraden vom 7. Zug und trugen König Hugo auf den Schultern ins Zelt.

Zuvor waren die Preise geschossen worden. Die Ehrengäste zielten auf den Schnabel, hier war der scheidende König Andreas Hermsen erfolgreich. Den Kopf holte im 74. Schuss Olaf Derksen, den linken Flügel John Richter im 115. Schuss und den rechten Mario Ehringfeld nur 24 Schuss später.

Bereits am Freitag fand das Jungschützenkönigschießen statt. Mit dem 111. Schuss wurde Torben Böcker neuer Jungschützenkönig. Julien Sommer schoss den linken und Jan van Loon den rechten Flügel.

Beim Festakt am Samstagmittag gab es besondere Auszeichnungen: Gerd Böcker ehrte Elmar Peters und Sven Schultz mit dem Silbernen Verdienstkreuz. Den Hohen Bruderschaftsorden erhielt Heiner Hübbers aus den Händen des Bezirksbundesmeisters Johannes Griebler. Der 65-Jährige war von 1998 bis 2013 Schriftführer der Bruderschaft und ist seit 30 Jahren Mitglied im 5. Zug, wo er das Amt des Kassierers ausübt.

Neuer Vizekönig beim Schießen am Abend wurde Matthias Hermsen, den linken Flügel holte Maximilian Bergerfurth, den rechten Christoph Urselmanns.

(moha)
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