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Geldern Noch mehr Windräder?

Geldern · Nach dem neuen Windenergie-Erlass (WEE) könnten in den Kommunen des Gelderlandes weitere Windenergieanlagen beantragt werden. Einspruchsmöglichkeiten sehen die Bürgermeister unterschiedlich.

 Mehr Windenergieanlagen, wie hier hinter der Kirche in Nieukerk, sind auf dem Gebiet von Kerken und Issum möglich.

Mehr Windenergieanlagen, wie hier hinter der Kirche in Nieukerk, sind auf dem Gebiet von Kerken und Issum möglich.

Foto: Gerhard Seybert

Wer die Bundesstraße 9 von Geldern in Richtung Nieukerk und dann weiter nach Aldekerk fährt, entdeckt entlang der Straße immer mehr Windenergieanlagen. Richtig intensiv wird der Eindruck dann, wenn der Fahrer von Aldekerk aus in Richtung Saelhuysen /Schaephuysen abbiegt. Auf dem freien Feld mit Blick auf den Oermter Berg reiht sich ein Windrad an das nächste.

Eigentlich hieß es, dass diese gemeinsame Vorrangfläche der Gemeinden Issum, Kerken und Rheurdt voll sei. Doch der neue Windenergie-Erlass der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen lässt beispielsweise andere Abstände und Höhen dieser Anlagen zu. So ist es theoretisch möglich, dass es in den genannten Gemeinden zu weiteren Bauwerken dieser Art kommen kann.

"Keine Anfragen"

"Bei uns gibt es bisher keine neuen Anfragen oder Anträge, um Windenergieanlagen zu errichten", berichtet Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking. Das Ziel der Landesregierung sei es ja auch, mehr Anlagen entlang von Autobahnen zu bauen, so dass das Gemeindegebiet in Kerken nur am Rand betroffen sei. Der Verwaltungschef machte jedoch auch deutlich, dass es für die Gemeinde kaum Einspruchsmöglichkeiten gebe.

Zwar werde Kerken um eine Stellungnahme gebeten, doch endgültig entscheiden würden über den Bau neuer Anlagen der Kreis Kleve als Bauaufsicht beziehungsweise die Bezirksregierung in Düsseldorf. Das sieht Issums Bürgermeister Gerhard Kawaters etwas anders. Wenn die eigene Vorrangfläche voll sei, gebe es Probleme für Betreiber und Investoren, neue Anlagen genehmigt zu bekommen.

Der Verwaltungschef möchte doch auf jeden Fall, dieses Thema während der nächsten Sitzung des Issumer Bauausschusses mit der Kommunalpolitik ausführlich besprechen. Kawaters könnte sich eher vorstellen, dass nach dem so genannten "Repowering" die bestehenden Anlagen höher und der Rotordurchmesser weiter werden.

Die Politik in Nordrhein-Westfalen zielt jedoch eindeutig in Richtung Windenergie. Dieses Thema hat jetzt auch die Verbraucherzentrale NRW aufgegriffen. Sie beschäftigt sich unter anderem mit der Energieversorgung aus dem Garten und dem Aufwind für private Windkraftanlagen.

Anlage im Garten

Denn wer in eine kleine Windenergieanlage im eigenen Garten oder auf dem Hausdach investieren will, soll das künftig erheblich schneller in die Tat umsetzen können. Die Kommunen seien angehalten, das Genehmigungsverfahren deutlich zu vereinfachen. Auch das schreibe der neue Windenergie-Erlass der NRW-Landesregierung vor. Dabei müsse jedoch vor allem der Lärmschutz beachtet werden. Denn auch kleine Windenergieanlagen im heimischen Garten arbeiten nicht vollkommen geräuschlos.

(RP)
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