Kevelaer Ende für Haupt- und Realschule in Sicht

Kevelaer · Die Stadt Kevelaer als Schulträger ist entschlossen, im Sommer 2014 eine Sekundar- oder Gesamtschule einzuführen. Haupt- und Realschule können 2013 noch neue Schüler aufnehmen. Rat entscheidet im Mai nächsten Jahres.

Ab Sommer 2014 werden Kevelaerer Kinder vermutlich zwischen noch mehr Schulen wählen können. Marc Buchholz als zuständiger Dezernent hat zunächst den Arbeitskreis Schule und dann die Rheinische Post darüber informiert, dass die Elternbefragung eben diesen Wunsch ergeben hat: Wenn der Rat dem Vorschlag folgt, wird im Mai nächsten Jahres entschieden, ob in Kevelaer eine Sekundar- oder eine Gesamtschule installiert wird. Das Gymnasium wird davon unabhängig fortbestehen, Haupt- und Realschule laufen aus.

Am 28. November wird der Schulausschuss von Buchholz umfassend informiert werden. Zum Hintergrund: Die Anmeldezahlen der Hauptschulen gehen zurück, Familien wenden sich anderen Schulformen zu. In Kevelaers Umgebung entstehen sowohl Sekundarschule (etwa in Geldern), als auch eine neue Gesamtschule (Sonsbeck-Xanten).

Wenn dorthin viele Kinder aus der Marienstadt abwandern, wird es insbesondere für die Hauptschule bald eng. Schon jetzt besuchen viele Kevelaerer die Sonsbecker Hauptschule. Deshalb waren Eltern von Erst- bis Drittklässlern der Marienstadt nach den Sommerferien gefragt worden, ob sie ihr Kind an einer Sekundar- oder Gesamtschule anmelden würden, wenn es sie denn in der Stadt gäbe. Die Mehrheit sagte "ja", ebenso gab es viel Zuspruch für die Ganztagsschule. Das hält Buchholz für folgerichtig, schließlich kennen sehr viele Kinder den Ganztag schon aus der Kita und der Grundschule.

Die Verwaltung wollte auch konkret wissen, welche neue Schulform erste Wahl wäre. Eindeutige Antwort: die Gesamtschule. Allerdings betont der Dezernent, dass darüber letztendlich der Schulträger entscheiden wird — nach Diskussion in den Schulkonferenzen. Über die Schulkonferenzen, in denen auch Eltern vertreten sind, können diese indirekt mitbestimmen. Immerhin hatten ebenso viele Eltern, wie sich für die Gesamtschule ausgesprochen haben, auch eingeräumt, letztendlich mit beiden Typen einverstanden zu sein.

Spannend wird die Sache für Weeze-Uedem, die noch einen Partner für einen Schulverbund suchen. Goch hat sich festgelegt, vorerst keine Sekundarschule installieren zu wollen, weil die bestehenden Schulen noch für Jahre überlebensfähig sind. Kevelaer hat den Weezern in Aussicht gestellt, bei ihnen einen Teilstandort der Sekundarschule einzurichten. Die dort gemeinsam mit Uedem an zwei Standorten geführte Verbundschule wird mangels Schülern nicht mehr lange Kinder aufnehmen dürfen. Was dann aus Uedem wird, steht in den Sternen.

"Für alle Kevelaerer Eltern ist wichtig zu wissen, dass sich 2013 noch nichts ändert", erklärt Buchholz. Viertklässler werden sich — wenn sie sich nicht "nach auswärts" orientieren — weiterhin für eine der drei bestehenden Schulen im Schulzentrum entscheiden "müssen". Alle bisher vertretenen Schulformen nehmen auf, und wer 2013 Haupt- oder Realschüler ist, kann auch in dieser Schulform seinen Abschluss machen. Die neue Schule soll, wenn die Bezirksregierung zustimmt, im Sommer 2014 an den Start gehen und in die fünfte Klasse aufnehmen.

(RP/rl)
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