Weeze Lernen trotz Ferien

Weeze · Das Jugendzentrum Wellenbrecher veranstaltet derzeit eine Nachhilfewoche. 34 Kinder sollen die schulfreie Zeit nutzen, um sich in einem Problemfach zu verbessern. Den Schülern macht das Lernen in den Ferien Spaß.

In den Räumen des Jugendzentrums Wellenbrecher ist es fast still. Das ist überraschend, schließlich verbringen dort 34 Kinder einen Ferientag. Aber die sitzen auf drei Räume verteilt leise in kleinen Grüppchen an Tischen.-

Sie lösen konzentriert Matheaufgaben, schreiben Texte und übersetzen Vokabeln vom Deutschen ins Englische, während draußen die Sonne scheint. Die Schüler kommen vier Tage lang für das Ferienprojekt "Aha!". Es heißt so, weil es ihnen Aha-Erlebnisse in einem Problemfach bringen soll. Deutsch, Mathe und Englisch stehen zur Auswahl.

Schüler mit Spaß dabei

Nachhilfe in den Ferien — machen die Schüler das mit? "Wir sind überrascht, wie viel Spaß es den Kindern macht", sagt Volker Schoelen, der Leiter der Einrichtung. "Heute Abend läuft der Kopierer heiß, weil wir schon wieder neue Arbeitsblätter produzieren müssen." Und wirklich: Einen unglücklichen Eindruck machen die Kinder im Wellenbrecher nicht. Die Atmosphäre ist entspannt, viele erwachsene Helfer nehmen sich Zeit, den Kindern bei der Arbeit zu helfen und sie für Erfolge ausgiebig zu loben.

Schon länger bietet das Jugendzentrum eine ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe an. "Dabei haben wir gemerkt, dass viel mehr Bedarf nach Nachhilfe besteht", sagt Schoelen. Bereits zum vierten Mal veranstaltet das Jugendzentrum deshalb auch ein Ferienprojekt.

Am Anfang sei es schwer gewesen, Teilnehmer zu finden, erzählt Schoelen. Inziwschen sind zu wenig Plätze vorhanden: 25 Kinder sollten eigentlich teilnehmen. Bei 34 Schülern hat das Jugendzentrum die Anmeldung gestoppt. "Wir werden den Eltern von den Schulen empfohlen, weil sich gezeigt hat, dass das Projekt den Kindern viel bringt", erklärt sich Schoelen die hohe Nachfrage. Ein weitere Grund für die vielen Anmeldungen sei, dass es berufstätige Eltern entlaste, wenn die Kinder in den Ferien von acht bis 16 Uhr betreut sind.

Erst als das Mittagessen naht, werden die Kinder unruhig — und das dürfen sie auch. Es gibt den Kinderklassiker Spaghetti Bolognese, danach beginnt der aufregendere Teil des Tages. Die Ferien sollen auch Spaß machen — trotz Nachhilfe. Bis 12 Uhr wird gelernt, nach dem Mittagessen folgt ein Spielprogramm. Es wird gebastelt, aber auch Bewegungsspiele werden angeboten. Ältere Jugendliche, die sich im Zentrum engagieren, kommen dazu und helfen, die Spiele zu betreuen. "Wenn man Stationsspiele anbieten will, muss man schließlich auch alle Stationen besetzen können", sagt Schoelen.

Durch das abwechslungsreiche Freizeitprogramm sollen die Kinder trotz Lernen noch aufregende Ferien erleben. Und wenn die Schule wieder begonnen hat, so hoffen die Betreuer, profitieren sie von den Aha-Erlebnissen in den Ferien.

(RP)
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