Kamp-Lintfort Abschied nach 100 Jahren

Kamp-Lintfort · Das Bergwerk West in Kamp-Lintfort lädt für Samstag zum Tag der offenen Tür ein. Es ist die Gelegenheit für einen Blick hinter die Kulissen der Steinkohleförderung am Niederrhein. Ende des Jahres wird die Zeche geschlossen.

 Am Samstag feiert das Bergwerk West in Kamp-Lintfort 100. Geburtstag und Abschied.

Am Samstag feiert das Bergwerk West in Kamp-Lintfort 100. Geburtstag und Abschied.

Foto: Gottfried Evers

"Ich will nicht von Abschied reden, obwohl der Geburtstag auch ein Abschied ist." Das sagt Peter Ermlich, Personal- und Sozialdirektor der Zeche mit Blick auf Samstag, 16. Juni, wenn die Zeche ab zwölf Uhr zu einem Tag der offenen Tür einlädt. Es ist gleichzeitig Geburtstag und Abschied.

Es werden 100 Jahre Steinkohleförderung in Kamp-Lintfort gefeiert. Gleichzeitig ist es die letzte Feier auf dem Bergwerk West, das am 31. Dezember endgültig geschlossen wird. "Beim letzten Tag der offenen Tür, im Jahr 2000, kamen 5000 Besucher", erinnert sich Karl-Heinz Stenmans, Leiter des Bergwerkes. "Bei gutem Wetter werden dieses Mal vielleicht noch mehr kommen." Einlass für die Öffentlichkeit ist ab zwölf Uhr, Ende um 18 Uhr. Der Ein- und Ausgang befindet sich beim Wareneingang an der Friedrich-Heinrich-Allee, der 50 Meter von der Lohnhalle entfernt Richtung Innenstadt liegt.

Neben Informationsständen, Kinderspielen sowie Bühnenprogramm, das von Manni Breuckmann moderiert wird, gibt es fünf große Attraktionen. Besichtigung des Förderturms: Der große Förderturm des Bergwerkes kann ab zwölf Uhr bestiegen werden. Dabei dürfte es zu Warteschlagen kommen, da sich nur 50 Personen gleichzeitig auf der Aussichtsplattform des Förderturms befinden dürfen. Grubenfahrten: Zwischen 12.30 und 17 Uhr gibt es Grubenfahrten.

Unter Tage angekommen, wird eine Schleife mit einem Personenzug gedreht, bevor es nach einer knapper halben Stunde wieder nach oben geht. "Eine Karte kostet zwei Euro", sagt Ingo Junga, beim Bergwerk zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. "Es können rund 300 Personen einfahren. Der Andrang wird größer sein." Dampflokfahrten: Die Dampflokomotive P8 aus dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen startet mit alten Waggons um 12.30 Uhr stündlich, um bis zur Halde Pattberg und zurück zu schnaufen. Die Mitfahrt ist kostenlos.

Grubenwehrlauf

Allerdings gibt es pro Fahrt nur jeweils 280 Plätze. Buchpräsentation: Um 13.15 Uhr wird in der Lohnhalle ein Buch zur Bergbaugeschichte am Niederrhein vorgestellt, dessen Titel noch geheim ist. Während des Tages der offenen Tür ist die Dokumentation für 15 Euro erhältlich, später im Buchhandel für 20 Euro.

Abseilübungen: Die Grubenwehr zeigt um 14 und 16.30 Uhr Abseilübungen an einem Silo neben dem großen Förderturm. Der Sonntag steht ganz im Zeichen des Grubenwehrlaufs.

Vom Bergwerksgelände geht es über zehn Kilometer bis zur Halde Norddeutschland und über die Altsiedlung zurück. Start ist um zehn Uhr. Die Startgebühr beträgt fünf Euro. "Bis 9.45 Uhr können sich Läufer noch nachmelden", berichtet Michael Kreidler, der Leiter der Grubenwehr. "Neben dem Laufen werden auch Walking und Nordic Walking angeboten. Bisher gibt es schon mehr als 750 Meldungen."

(got)
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