Kamp-Lintfort Das Rathaus-Umfeld entwickelt sich negativ

Kamp-Lintfort · Leerstände in den Ladenlokalen, eine wenig attraktive Bebauung – das Rathaus-Umfeld in Kamp-Lintfort schwächelt. Die Innovationsagentur Stadtbau NRW soll jetzt ein Standortgutachten erarbeiten.

 Das Umfeld des Rathauses steht heute im Schatten der positiven Erfolge des Umbaus der Kamp-Lintforter Innenstadt.

Das Umfeld des Rathauses steht heute im Schatten der positiven Erfolge des Umbaus der Kamp-Lintforter Innenstadt.

Foto: Hans-Ulrich Kress

Leerstände in den Ladenlokalen, eine wenig attraktive Bebauung — das Rathaus-Umfeld in Kamp-Lintfort schwächelt. Die Innovationsagentur Stadtbau NRW soll jetzt ein Standortgutachten erarbeiten.

In der City hat sich in den letzten zehn Jahren viel verändert: Abriss der drei Weißen Riesen, Neubau des Einkaufszentrums und die Neugestaltung der Fußgängerzone vom Prinzenplatz bis zum Kreisverkehr an der Moerser Straße in Kamp-Lintfort. Die Innovationsagentur Stadtbau NRW zieht in einer Projektskizze ein positives Fazit der bisherigen Entwicklung: "Die Stadt hat wichtige Zukunftsaufgaben bewältigt." Kamp-Lintfort gelte als ein sehr erfolgreiches Projekt im nordrhein-westfälischen Stadtumbau. Das direkte Umfeld des Rathauses stehe aber mehr und mehr im "Schatten dieser positiven Entwicklung und Erfolge". Zu den Defiziten zählt die Innovationsagentur beispielsweise die hohe Leerstandsquote bei den Ladenlokalen sowie potenziell gefährdete Wohnungsbestände mit Großstrukturen. Morgen befasst sich der Ausschuss für Stadtentwicklung mit der Problematik.

Die Stadt selbst befürchtet, dass sich gerade in dem stark verdichteten Wohnbereich an der Markgrafenstraße eine Entwicklung ähnlich wie im Bereich der Weißen Riesen abzeichnen könnte. Deshalb will sie den Bereich als weiteren Baustein des Umbaus der Innenstadt planerisch in Angriff nehmen. Sie stellte bereits im November bei der Bezirksregierung in Düsseldorf den Antrag auf Einstufung der Maßnahmen im Rathausumfeld als Fortsetzungsmaßnahme im Innenstadtumbau. Wie die Verwaltung mitteilt, gibt es im aktuellen Bewilligungsrahmen aus dem Stadtumbau-Programm keine Fördermittel mehr für einen Rückbau. Die Einstufung als Fortsetzungsmaßnahme biete aber einen leichteren Förderzugang für den Fall, dass es zu einem späteren Zeitpunkt Chancen gibt, solche Planungen umzusetzen. Wie aus den Unterlagen zum Ausschuss hervorgeht, hat die Kamp-Lintforter Stadtverwaltung den Kontakt zur Innovationsagentur Stadtbau NRW gesucht. Die Agentur schlug vor, ein Standortgutachten als Grundlage für die weitere Planung zu erarbeiten. In Abstimmung mit der Stadt erstellte sie die Projektskizze, die das weitere Vorgehen beschreibt.

Das Standortgutachten soll bis zu den Sommerferien vorliegen. Betrachtet werden insgesamt drei Bereiche: Die Randbebauung umfasst das so genannte City-Parkhaus und die Wohngebäude mit Einzelhandelsnutzung im Erdgeschoss zwischen Markgrafen-, Kamperdick- und Wilhelmstraße. Der Rathausplatz wird begrenzt durch Wilhelm-, Markgrafenstraße und Sparkassenvorplatz. Der Geschäftsbereich am Rathaus erstreckt sich vom Rathausplatz bis zur Ausbaugrenze am Prinzenplatz. Die Erarbeitung dieses Gutachtens erfolge im Rahmen der seit 2006 vertraglich vereinbarten Beratungstätigkeit durch die Innovationsagentur. Die Kosten seien im Haushalt veranschlagt. Vorerst vom Tisch sind Pläne, den Rathausplatz demnächst als Parkplatz zu nutzen. Das Thema soll aber im Planungsprozess eine Rolle spielen.

(RP/url)
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