Neukirchen-Vluyn Für eine Gesamtschule reicht es - knapp

Neukirchen-Vluyn · Ein Gutachten des Büros Garbe & Lexis segnet den Plan einer Gesamtschule in Neukirchen-Vluyn ab. Allerdings wird die Mindestzahl einheimischer Schüler nur wenig überschritten. Rheurdter Zugänge sollen für stabile Verhältnisse sorgen.

 Blick auf die Haarbeckschule, ein Teil des Schulzentrums an der Tersteegenstraße. Die Umrüstung der ganzen Anlage in einen Komplex, der Gymnasium und Gesamtschule enthält, dürfte nicht ganz leicht sein. Allerdings sind die Schülerzahlen in Neukirchen-Vluyn stabil genug, um diesen Schritt zu wagen.

Blick auf die Haarbeckschule, ein Teil des Schulzentrums an der Tersteegenstraße. Die Umrüstung der ganzen Anlage in einen Komplex, der Gymnasium und Gesamtschule enthält, dürfte nicht ganz leicht sein. Allerdings sind die Schülerzahlen in Neukirchen-Vluyn stabil genug, um diesen Schritt zu wagen.

Foto: Klaus Dieker

Ein Gutachten des Büros Garbe & Lexis segnet den Plan einer Gesamtschule in Neukirchen-Vluyn ab. Allerdings wird die Mindestzahl einheimischer Schüler nur wenig überschritten. Rheurdter Zugänge sollen für stabile Verhältnisse sorgen.

Eine auf Jahre hinaus stabile Gesamtschule in Neukirchen-Vluyn ist möglich. Zu diesem Ergebnis kommt die Beratungsgesellschaft Dr. Garbe & Lexis, die sich mit den Zahlen einheimischer Schüler in den Jahren bis 2023 beschäftigt hat. Voraussetzung für die Gründung einer Gesamtschule am Standort Tersteegenstraße ist nach dem Gesetz ein Potenzial von mindestens 100 einheimischen Schülern für die Zeit von fünf Jahren.

Ulrike Lexis legte gestern dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport den Schulentwicklungsplan des Beraterbüros vor. Auch wenn man davon ausgehe, dass ein Teil der Schüler nach der vierten Klasse eine höhere Schule außerhalb von Neukirchen-Vluyn besuchen und ein weiterer Teil auf das Stursberg-Gymnasium gehen wird, reiche es immer noch für die Gesamtschullösung. Lexis kam für einen (theoretischen) Eröffnungsjahrgang 2014/15 auf eine Zahl von 107 Schülern. "Das ist knapp", räumt sie ein. "Aber diese Zahl bleibt stabil."

Noch stabilere Verhältnisse hätte die Schule, wenn sie Zugänge aus Rheurdt hinzurechnen würde. Daher strebt die Stadt Neukirchen-Vluyn eine Beschulungsvereinbarung mit der Nachbargemeinde an. Dann würden die Kinder und Jugendlichen aus dem Ökodorf mitgezählt werden, wenn es um die Mindestgröße geht. 20 bis 30 Schüler mehr, das wäre die Größenordnung.

Aus Rheurdt kam noch kein Signal. Doch im Schulausschuss am Donnerstag werden die Ratsvertreter der Gemeinde darüber beraten. Denn die Rheurdter Schüler werden auch von der Nachbargemeinde Kerken umworben Deren jetzige Hauptschule soll eine Dependance der Robert-Jungk-Gesamtschule in Krefeld-Hüls werden (die RP berichtete). Verstärkung kann man auch dort gut brauchen.

Das Ergebnis des Schulentwicklungsplans und die Empfehlung für eine Gesamtschule kamen bei den Ausschussmitgliedern gut an. "Wir sind auf dem richtigen Weg", meinte Klaus Plonka (CDU). Er hofft, dass von einer benachbarten Gesamtschule auch das Julius-Stursberg-Gymnasium profitiert: "Eine Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen wäre ein gutes Angebot." Eine Stärkung des Gymnasiums wäre tatsächlich ratsam, denn während fast alle Schulen, ob Primar- oder Sekundarstufe, in Neukirchen-Vluyn erfreulich stabile Prognosen haben, verliert das JSG laut dem Entwicklungsplan bis 2023 "etwa ein Viertel seiner Schüler" wie Ulrike Lexis darlegte.

Bislang geht es nur um Zahlen, nicht um ein Raumkonzept. "Die Räumlichkeiten habe ich mir noch nicht angesehen", gestand Lexis. Die Bezirksregierung, die grünes Licht für eine Gesamtschule geben muss, wird allerdings auch prüfen, wie es gelingt, Haupt- und Realschule in dem stark zusammenhängenden Schulzentrum in eine funktionierende Gesamtschule zu verwandeln.

(RP)
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