Rheinberg Ein Stück vom Campingmobil-Kuchen

Rheinberg · Der Reisemobil-Tourismus boomt – und Rheinberg sollten sich möglichst bald ein gutes Stück von diesem Kuchen abschneiden. So könnte die Stadt nämlich ihr touristisches Angebot attraktiv weiter entwickeln. Das empfahl Theo Dammertz im Ausschuss für Stadtmarketing und Tourismus. Damertz, Mitinhaber einer Stellplatzconsulting und selbst Betreiber von Wohnmobilstellplätzen, zeichnete vor den Politikern ein attraktives Porträt des typischen Reisemobilisten: ausgabefreudig, kultiviert, mit guter Kinderstube, in der Altersgruppe ab 50 aufwärts. Wobei vor allem der Kaufkraft-Aspekt für eine Kommune interessant sei. Dammertz: Ein durchschnittlich ausgelasteter Standort mit 25 Stellplätzen bringe beim üblichen Tagesgebührensatz von acht Euro aufs Jahr gerechnet 194 000 Euro in die Stadt.

Zahlungskräftig

In Rheinberg untersuchte er drei denkbare Standorte: neben dem Solvay-Hallenbad, zwischen Nikolaus-Krankenhaus und B 57, sowie am Bahnhof. Klarer Favorit sei der Bereich am Bad, auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Wiesengrundstück zwischen dem Bad-Parkplatz und dem Fußweg hinter den Wiesenstraßen-Grundstücken. Bundesweit zeige sich, dass Wohnmobilstellplätze bei Bädern oder Thermen ausgesprochen gut angenommen würden;außerdem sei der Weg in die Stadtmitte nicht weit.

Bleibe die Frage nach einem attraktiven Umfeld, merkte Ausschuss-Mitglied Nienhaus (FDP) an – und bezweifelte, dass das Hallenbad der richtige Standort ist. Zumal das im Sommer geschlossen sei, außerdem müsste hier zeitraubend erst noch ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Nienhaus plädierte für ein Vorangehen in kleinen Schritten und für den Ausbau der vorhandenen Stellplätze in Orsoy.

Peter Tullius (SPD) empfand es als positiv, das immerhin zwei Standorte infrage kämen: der am Hallenbad und der zwischen Nikolaus-Hospital und B57; Claudia von Parzotka-Lipinski (Linke) wunderte sich, dass Experte Dammertz den Standort Bahnhof ausschloss: "Neben dem Bahnhof in Kleve gibt es doch auch einen – und der ist gut gefragt. Außerdem wäre das eine Aufwertung der Fläche." Dagmar Krause-Bartsch (Grüne) favorisierte den Platz am Hallenbad: Er sei stadtnah, und es sei auch nicht weit zum Freibad.

Start schon in 2012?

Bürgermeister Mennicken unterstrich: Wichtig sei die Frage, wo der Platz liegt – und da zeige sich, dass eine Anlage in Orsoy nun einmal nicht so zentral sei, wie es Reisemobilisten offenbar gerne sehen. Im Übrigen könne man das Projekt ja auch zunächst einmal mit einer kleineren Fläche angehen. Nach Möglichkeit sollten Planungskosten schon im Etat 2012 eingestellt werden. Ob auch schon die Umsetzung in diesem Jahr begonnen werden kann, müsse man sehen.

(RP)
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