Rheinberg Positive Bilanz für Gesundheitsprojekt

Rheinberg · Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg für Teilnahme am Projekt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" zertifiziert.

 Am Mittwoch bei der Übergabe der Zertifizierungstafel für das Projekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (vorne v.l.) Stadtjugendpflegerin Babette Heimes, Rektorin Johanna Mertens, Prof. Dr. Roland Naul (Willibald Gebhardt Institut) , dahinter v.l. Frank Meyer (Stadt Rheinberg) und Uwe Wick (Institut).

Am Mittwoch bei der Übergabe der Zertifizierungstafel für das Projekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (vorne v.l.) Stadtjugendpflegerin Babette Heimes, Rektorin Johanna Mertens, Prof. Dr. Roland Naul (Willibald Gebhardt Institut) , dahinter v.l. Frank Meyer (Stadt Rheinberg) und Uwe Wick (Institut).

Foto: Fischer, Armin

Nach vier Jahren Laufzeit wurde jetzt in Rheinberg das gkgk-Projekt erfolgreich abgeschlossen, die drei teilnehmenden Grundschulstandorte offiziell ausgezeichnet. "gkgk" steht als Kürzel für "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" und wurde über das Land zusammen mit der Rheinberger Stadtverwaltung, Schulen und dem Stadtsportverband mit seinen Vereinen umgesetzt.

Dabei dreht sich alles um Bewegung kombiniert mit gesunder Ernährung — Elemente, die an der Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg mit ihren beiden Standorten wie selbstverständlich Bestandteil des Schulalltags wurden. "Im Sachkundeunterricht wurde über Lebensmittel und Ernährung gesprochen", erzählt Schulleiterin Johanna Mertens. Dass ein 20-Gramm-Schokoriegel erst nach 1000 Schritten verstoffwechselt ist, gehört heute zum Grundwissen der Kinder. Der übliche Sportunterricht wurde von drei auf fünf Wochenstunden aufgestockt. Die Sportvereine SV Budberg, TuS Rheinberg und SV Concordia übernahmen zwei Unterrichtsstunden am Nachmittag, sorgten gezielt "für Angebote im basismotorischen Bereich und Trainingseinheiten mit alltäglichen Bewegungsabläufen", erläuterte Prof. Dr. Roland Naul vom Willibald-Gebhardt Institut, das das Projekt wissenschaftlich betreut.

Kindliches Übergewicht wurde verringert, individuell konnten motorische Entwicklungsverzögerungen aufgearbeitet werden. So sprangen bei Projektbeginn beispielsweise Erstklässler im Schnitt 136 Zentimeter weit, normal sind 1,40 Meter. Auf geschlechtsspezifische Unterschiede weist Naul hin. "Mädchen haben ein gutes Gleichgewicht. Die Augen-Hand-Koordination, die man beispielsweise bei Ballspielen braucht, klappt dagegen nicht."

Anlass für das gkgk-Projekt, an dem in NRW und den Niederlanden 40 Schulen teilnehmen, waren gravierende Defizite. "Sitzstunden" vor Fernseher und PC haben deutlich zugenommen. Parallel dazu hat sich das Essverhalten mit Pizza und Pommes verändert, der erhöhten Kalorienzufuhr folgt keine entsprechende Bewegung. Naul: "Übergewicht und soziale Ausgrenzungen sind die Folge." Mit dem gkgk-Start haben sich die Grundschulkinder der teilnehmenden Grundschulen (die Gemeinschaftsgrundschule mit den Standorten Schulstraße und Grote Gert sowie St. Peter) "enorm positiv entwickelt", meint Naul.

Im Schulvergleich lag Grote Gert vorn, wie auch die Daten in den jeweiligen Diagnosebögen belegen. Positiv bemerkbar macht sich das EU-Obstprogramm für Schulen "an dem wir mit regionalen Partnern im dritten Jahr teilnehmen. Jedes Schulkind wird täglich mit 100 Gramm Obst und Gemüse versorgt", fügt Schulleiterin Mertens hinzu. Wichtig für das Projekt sind Transfer, Mehrwert und Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen, wie Naul meint. Grundschulkinder verstehen das erworbene Wissen umzusetzen. "Konzentration und Aufnahmebereitschaft im Unterricht sorgen für ein gutes Lernklima, Erfolg und Akzeptanz in der Gruppe", so Naul. Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter. Das Kollegium zog mit, Eltern wurden mit Vorfeld informiert, Übungsleiter der Sportvereine waren bereit, an Fort-und Weiterbildungen teilzunehmen.

(sabi)
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