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Krefeld Neuer Interessent für Stadtbad

Krefeld · Noch immer haben die Krefelder Architekten Lucas/Schwittmann keinen Optionsvertrag für die Umgestaltung des Stadtbades unterzeichnet. Die Stadt fordert eine Optionsgebühr – und hat einen neuen Interessenten an der Angel.

Krefeld: Neuer Interessent für Stadtbad
Foto: T. L.

Noch immer haben die Krefelder Architekten Lucas/Schwittmann keinen Optionsvertrag für die Umgestaltung des Stadtbades unterzeichnet. Die Stadt fordert eine Optionsgebühr — und hat einen neuen Interessenten an der Angel.

Die Verhandlungen über den Optionsvertrag zur Umgestaltung des Krefelder Stadtbades laufen seit knapp zwei Monaten — und noch immer ist keine Einigung zwischen Stadt und den Architekten Rainer Lucas und Jürgen Schwittmann erzielt. Einer der Kernpunkte der stockenden Verhandlungen ist nach Informationen unserer Zeitung die Optionsgebühr. Die Stadt würde von den Optionsnehmern gerne eine Gebühr für das Erteilen der exklusiven Planungsrechte kassieren. Diese Zahlung wollen die Architekten umgehen.

"Andere Interessenten vorhanden"

Jetzt hat die Verwaltung offenbar einen Trumpf in der Hinterhand. "Es sind andere Interessenten vorhanden, die das Stadtbad besichtigt haben", teilte auf Anfrage unserer Zeitung Stadtsprecher Timo Bauermeister mit. Zuletzt hieß es, eine Kölner Investorengruppe soll Interesse an einem Umbau des Stadtbades zum türkischen Hammam-Dampfbad haben; ob dies der aktuelle Interessent ist, wollte die Verwaltung gestern nicht mitteilen.

Stadtsprecher Bauermeister betonte gestern, dass die Verhandlungen über einen Optionsvertrag mit Rainer Lucas und Jürgen Schwittmann weiterliefen. "Der für das weitere Vorgehen angestrebte und vom Hauptausschuss beschlossene Optionsvertrag ist in Arbeit, bedarf aber einer umfangreicheren notariellen Ausarbeitung und ist daher noch nicht geschlossen." Die anderen Interessenten seien über dieses Vorgehen informiert. "Weitere Verhandlungen wären zunächst nur im Falle eines Nichtzustandekommens des Optionsvertrages vorgesehen." Rainer Lucas wollte sich zum Stand der Verhandlungen gestern nicht äußern: "Die Sache ist im Fluss", hieß es nur.

Die Stadt kann also die Optionsgebühr in die Höhe treiben — willigen die Krefelder Architekten nicht ein, kommen die neuen Interessenten zum Zug. Öffentlich will die derzeit diskutierte Höhe der Optionsgebühr niemand bestätigen, sie soll aber unter 5000 Euro liegen. Rainer Lucas sagt nur: "Für uns ist die Summe, die bisher mal im Raum stand, nicht diskutabel." Strittig ist die Optionsgebühr auch wegen der Vorgeschichte um die Entwicklung des Stadtbades: Nachdem eine europaweite Ausschreibung gescheitert war, bewarben sich 2010 zwei Architekten — der Rheurdter Jochem Bellinger wollte das Stadtbad zum "Europabasar" umbauen, die Architekten Lucas/Schwittmann, schon damals im Rennen, schlugen ein "Wellnesszentrum" vor. Am Ende erhielt Jochem Bellinger den Zuschlag, ohne dass öffentlich über eine Gebühr diskutiert wurde. Nachdem sein Projekt scheiterte, weil seine türkische Investorengruppe absprang, waren Lucas/Schwittmann wieder im Rennen.

Der Krefelder Stadtrat hatte dem Abschluss eines Optionsvertrags mit Lucas und Schwittmann am 3. Juli zugestimmt. SPD und FDP drängen nun darauf, diesen Ratsbeschluss auch umzusetzen. Die FDP fordert einen Bericht im Planungsausschuss am 5. September an. "Wir haben weder von der Verwaltung noch von den möglichen Optionsnehmern irgendwelche Informationen. Die ausbleibenden Reaktionen lassen uns befürchten, dass es zu keinem Abschluss gekommen ist", sagte Jürgen Hengst, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

(RP/ac)
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