Krefeld Roeren-Baby nach Brand geboren

Krefeld · Sie ist der große Trost nach dem Großfeuer bei Holz Roeren vom 9. Juli: Neun Tage nach dem Brand wurde Töchterchen Jette geboren – 50 cm, 3180 Gramm, gesund und munter. Vater Matthias, Juniorchef bei Holz Roeren, ist überglücklich: "Für uns alle ist sie ein riesiger Lichtblick."

Ruine nach Großbrand in Krefeld
37 Bilder

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Sie ist der große Trost nach dem Großfeuer bei Holz Roeren vom 9. Juli: Neun Tage nach dem Brand wurde Töchterchen Jette geboren — 50 cm, 3180 Gramm, gesund und munter. Vater Matthias, Juniorchef bei Holz Roeren, ist überglücklich: "Für uns alle ist sie ein riesiger Lichtblick."

Die turbulenten Tage bei Familie Roeren reißen nicht ab, das Telefon steht nicht still. Erst riefen Freunde, Kunden, Firmen und Verbände nach dem Großfeuer vom 9. Juli an, um ihre Anteilnahme über den immensen Schaden auszudrücken, den das Feuer verursacht hat. Nach dem 18. Juli meldeten sich viele erneut: Diesmal gab es aber Grund zur Freude. Am 18. Juli nämlich ist Matthias Roeren, Juniorchef von Holz Roeren an der Mevissenstraße, zum zweiten Mal Vater geworden. Sein Töchterchen Jette kam um 14.57 Uhr im Helios-Klinikum zur Welt. Ein "riesiger Lichtblick" sei die Tochter, sagt der stolze Vater, der noch nach dem Brand gebangt hatte.

Nach Brand direkt ins Klinikum

Die Schrecken der Brandnacht haben bei Mutter Sandra Roeren direkt am Folgetag Spuren hinterlassen. "Sie war emotional und nervlich sehr angegriffen", berichtet der Vater. Die Helios-Ärzte entschieden deshalb, die Schwangere ins Krankenhaus zu holen. Dort wurde Sandra Roeren durchgecheckt; erst als die Ärzte sicher gehen konnten, dass es Mutter und Baby gut geht, wurde sie wieder entlassen — zu Vater Matthias und dem fünfjährigen Bruder Justus.

Vor einer Woche dann die nächste Fahrt zum Krefelder Helios-Klinikum. Jette kam per Kaiserschnitt zur Welt. Vater Matthias, ohnehin gestresst von all der Arbeit und nervlichen Anspannung durch die Folgen des Großbrandes, saß in voller Arbeitsmontur vor dem Kreißsaal: "Das war einer der Momente, wo man trotz all des Stresses einfach nichts machen konnte außer warten und hoffen. Die Ereignisse der vergangenen Tage liefen noch einmal wie ein Film vor mir ab. Ich muss zugeben, ich hatte auch Angst, dass mein Töchterchen das nicht schafft und wir einen zweiten Schicksalsschlag erleiden. Es geht einem dann ja vieles durch den Kopf."

Seit Anfang der Woche ist das Familienglück der Roerens, die im Kliedbruch wohnen, wieder vollends perfekt. Jette und Mama Sandra sind zu Hause. "Sie gibt uns gemeinsam mit ihrem großen Bruder die Zuversicht, die schwere Zeit zu überstehen und wieder positiv in die Zukunft zu sehen", schrieb die Mutter im Internetportal Facebook.

In der ersten Nacht vom Montag auf den gestrigen Dienstag habe das Töchterchen sehr schlecht geschlafen, sagt Vater Matthias ("Ich habe derzeit wenig Schlaf, aber viel Kaffee"), der froh ist, dass seine Schwiegereltern der Familie sehr zur Seite stehen. Den Patenonkel seiner Tochter sieht Matthias Roeren jeden Tag am Schreibtisch. Es ist Bruder Martin Roeren. Gemeinsam hoffen sie, dass ihr Betrieb langsam in ruhigere Zeiten gerät.

Bei Matthias Roeren zu Hause, das weiß der Vater aus Erfahrung, sind die ruhigen Zeiten nun vorerst vorbei.

(RP)
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