Mönchengladbach Hockeypark-Betreiber muss Bußgeld zahlen

Mönchengladbach · Hockeypark-Betreiber Michael Hilgers muss sich nach dem Konzert von Guns N' Roses am Freitagabend auf die Zahlung eines Bußgeldes einstellen. Das teilte am Montag, 11. Juni, Stadtsprecher Wolfgang Speen mit.

Mönchengladbach: Hockeypark-Betreiber muss Bußgeld zahlen
Foto: dpa, Paul Bergen

Hintergrund: Der Auftritt der US-Rocker hatte erst um 21.49 Uhr und damit fast zwei Stunden verspätet begonnen, nach zweieinhalb Stunden — um kurz vor halb eins — war er beendet. Erlaubt sind Konzerte im Hockeypark aber nur bis 22.30 Uhr. "Unser Bauordnungsamt hatte zahlreiche Beschwerden wegen Lärmbelästigung, insbesondere aus dem Norden der Stadt, weil der Wind von Süden kam", sagte Speen.

In Frankreich den Flieger verpasst

Über die Höhe der fälligen Zahlung habe man noch nicht entschieden. "Das wird noch geprüft, weil Herr Hilgers eigentlich alles in seiner Macht Stehende getan hat und ihm nichts vorzuwerfen ist", sagte Speen. So hatte Hilgers den Sänger der kalifornischen Band, Axl Rose, sogar persönlich vom Düsseldorfer Flughafen abgeholt.

Die Band hatte drei Tage zuvor ein Konzert in Paris gespielt und wollte von dort aus am Freitag Nachmittag nach Düsseldorf fliegen. Doch Axl Rose verpasste seinen Flieger. "Er stand in Paris im Stau", erklärte Hilgers. Ein anderes Flugzeug war zwar schnell zur Stelle, trotzdem kam der Sänger erst um 21.15 Uhr am Hockeypark an. Die Show konnte also gar nicht wesentlich früher beginnen.

Zeitweise hätten Stadt und Polizei sogar überlegt, das Konzert nicht stattfinden zu lassen, sagte Speen. Da es dann jedoch möglicherweise zu Sicherheitsproblemen gekommen wäre — mit knapp 17 000 Besuchern erreichte das Stadion am Freitagabend einen neuen Publikumsrekord — habe man sich entschieden, den Auftritt durchzuziehen. Nun müsse der Blick nach vorne gehen. "Ziel muss es sein, gemeinsam mit dem Betreiber dafür zu sorgen, dass es solche zeitlichen Ausschweifungen künftig nicht mehr gibt", sagte Speen.

Auch Hilgers betrachtete eine spontane Absage des Konzerts als "zu gefährlich". Er will das Zeitproblem lösen, indem er in Zukunft auf eine frühere Anreise der Bands bestehen will. "Sie sollten möglichst schon morgens in der Stadt sein", sagte er. Das Bußgeld will Hilgers akzeptieren. "Es tut uns sehr leid, auch wenn wir in diesem Fall nichts dafür können", so der Veranstalter.

(RP/ila/jco/top)
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