Mönchengladbach Krichel-Mäurer übte Selbstkritik

Mönchengladbach · Mit vielen tausend sogenannten "Gastarbeitern" kamen Giovanni Scocuzza und Nicolino Sini Anfang der 60er Jahre nach Deutschland. Für ihre "vorbildlich gelebte Integration" ehrte sie am Samstag beim Neujahrsempfang des Stadtbezirks Ost Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer.

"Sie wurden überzeugende Botschafter ihrer italienischen Heimat", sagte Krichel-Mäurer. Scocuzza zeigte sich nach der Ehrung überglücklich. "Wer in einem fremden Land leben will, der muss sich auch bemühen, sich an die Mentalität anzupassen", unterstrich der mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnete Kleingärtner. Weitere Ehrungen erhielten Angelika Palmen und Ralf Hoppenkamps für ihr jahrelanges Engagement im Brauchtum.

Vor rund 200 Gästen betonte Krichel-Mäurer in seiner Ansprache im Schulzentrum Neuwerk die Erfolge des Jahres 2011: "Im Frühjahr haben wir den Abenteuerspielplatz Pesch neu eröffnet und den Grünzug Hardterbroich/Pesch und die Teupesstraße fertigstellen können.

Begonnen haben die Bauarbeiten zum Um- und Erweiterungsbau der Feuerwehr in Giesenkirchen wie auch der Bau eines Wohnhauses auf der Dammer Straße für Menschen mit Behinderung."

Beschlossen habe man den Um- und Erweiterungsbau der Freiwilligen Feuerwehr Neuwerk, ferner den Bebauungsplan für den Neubau der Kreishandwerkerschaft an der Oststraße. Ebenfalls würde in den nächsten Tagen der Planfeststellungsbeschluss für den zweiten Bauabschnitt der Renaturierung Bungtbach ergehen.

Doch Krichel-Mäurer übte Selbstkritik: "In einigen schwierigen Fragen sind wir nicht weit genug: Zum Beispiel beim Verkehrsentwicklungsplan oder bei der Konzeption für die Jugendarbeit in Pesch. Gerade der Verkehrsentwicklungsplan brennt den Bürgern unter den Nägeln."

Die Belastungen der Straße Ruckes, der Volksbadstraße oder Erzbergerstraße würden sich ohne ein Gesamtkonstrukt nicht lösen lassen. "Und wenn wir den letzten Bauabschnitt der Korschenbroicher Straße bis zur L31 nicht bald durchgesetzt bekommen, laufen wir Gefahr, dass der aus der Innenstadt kommende Verkehr wieder über die Volksbadstraße nach Norden fließt."

Mehr als 90 Prozent der Beschlüsse seien 2011 einstimmig gefasst worden. "Das stimmt mich hoffnungsfroh", sagte Krichel-Mäurer. Fast alle Beteiligten seien inzwischen darauf ausgerichtet, nicht Probleme, sondern Lösungen zu suchen, nicht das Trennende zu betonen, sondern das Verbindende, nicht die persönliche Profilierung zu suchen, sondern die beste Lösung für die Bürger.

(RP)
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