Nettetal Fachgeschäft buhlt um Torhüter aus NRW

Nettetal · Ein neues Geschäft in Lobberich hat sich komplett auf Ausrüstung für Fußball-Torwarte spezialisiert – für Amateure und Profis.

 Artak Amirkhanian in Torhüter-Montur in seinem neuen Geschäft. Der Niederländer stand früher beim SC Heerenveen zwischen den Pfosten.

Artak Amirkhanian in Torhüter-Montur in seinem neuen Geschäft. Der Niederländer stand früher beim SC Heerenveen zwischen den Pfosten.

Foto: Busch

Ein neues Geschäft in Lobberich hat sich komplett auf Ausrüstung für Fußball-Torwarte spezialisiert — für Amateure und Profis.

Torhüter und Linksaußen sind verrückt, besagt ein Fußballsprichwort. Zumindest für eine Spezies dieser besonderen Sportler gibt es nun ein Fachgeschäft. An der Süchtelner Straße hat das niederländische Unternehmen Pro Keepers Line im Dezember seine erste Filiale in Deutschland eröffnet. Auf 80 Quadratmetern Verkaufsfläche finden Torhüter so ziemlich alles, was für ihre Position relevant sein könnte: von der Grundausstattung wie Handschuhe und Trikots bis hin zu ausgefallener Ausrüstung wie gepolsterter Unterwäsche und Spezial-Schuhe.

Geschäftsführer Artak Amirkhanian ist überzeugt, dass er mit seinem Geschäft Erfolg haben wird. "Bislang mussten Torhüter in allgemeinen Sportgeschäften nach Ausrüstung suchen. Diese haben aber nur ein eingeschränktes Angebot, da für sie die Feldspieler als Kunden viel interessanter sind", sagt der Niederländer. Bei Pro Keepers Line hingegen könnten Torhüter Artikel von mehr als 30 Marken auswählen.

Der Standort Süchtelner Straße sei bewusst gewählt. "Wir richten uns nicht an Laufkundschaft. Unsere Kunden kommen gezielt zu uns", sagt Amirkhanian. Entscheidend sei die gute Erreichbarkeit über die Autobahn 61 und die Nähe zur "Fußballstadt" Mönchengladbach gewesen. Bald, so hofft Amirkhanian, sollen auch neben Kunden aus dem gesamten Rheinland auch Fußballer aus dem Ruhrgebiet den Weg nach Lobberich finden.

Das Konzept von Pro Keepers Line ist eng mit dem Online-Shop verbunden, über den schon jetzt Fußballer aus ganz Deutschland bestellen würden. Oft würden Kunden erst im Internet nach Ausrüstung stöbern und dann in das Geschäft kommen, um Produkte anzuprobieren oder sich beraten zu lassen. Aus diesem Grund gibt es im Geschäft auch alle Produkte, die im deutschen Online-Shop zu sehen sind, sagt Amirkhanian. In den Niederlanden verkaufe man 80 Prozent über das Internet und 20 Prozent über den Laden.

Bei seiner Arbeit profitiert der 37-Jährige von seiner sportlichen Vergangenheit. So stand er vier Jahre beim niederländischen Verein SC Heerenveen zwischen den Pfosten. Eine Ausleihe führte ihn Anfang des Jahrtausends für ein Jahr zum damaligen Regionalligisten SV Meppen.

Während zu seiner aktiven Zeit Torhüter wie Oliver Kahn oder Peter Schmeichel beliebt waren, sind bei seinen jungen Kunden vor allem Marc-André ter Stegen von Borussia Mönchengladbach und Bernd Leno von Bayer Leverkusen angesagt. "Was die haben, wollen auch die Kids haben", sagt Amirkhanian. Wie weit diese Begeisterung gehen kann, merkte er bei einem anderen jungen Torhüter. Der Fan des Chelsea-Keepers Petr Cech, der nach einem Schädelbasisbruch mit einem Helm spielt, geht nur noch mit der Kopfbedeckung seines Idols auf den Platz — obwohl er nie eine schwere Kopfverletzung hatte.

Der deutsche Markt würde sich nur gering von den Niederlanden unterscheiden, so Amirkhanian. Weil es in Deutschland noch Ascheplätze gibt, hat die Filiale in Lobberich Trikots und Hosen mit besonders abriebfester Polsterung im Sortiment. Ansonsten seien die Geschmäcker ähnlich — wie auch die Meinung über Torhüter: "Sie sind einfach positiv verrückt. Das muss auch sein, wenn man sich hundertmal am Tag auf den Boden wirft."

(RP/rl)
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