Nettetal Gesamtschule nutzt Marketing als Brücke

Nettetal · Noch vor ein paar Jahren hätte Petra Klass das, was sie heute tut, irgendwie "unanständig" gefunden: über das zu reden, was man tut. Doch seit zwei Jahren ist sie für die Öffentlichkeitsarbeit der Gesamtschule Nettetal zuständig und muss die vielen Aktivitäten der Schule kommunizieren – nach innen und nach außen. "Wir haben damals Fortbildungen besucht, und da wurde uns als Schule Mut gemacht, Marketing als Brücke zu nutzen", sagt Petra Klass.

 Petra Klass ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit an der Gesamtschule Nettetal. Dort unterrichtet sie Deutsch und Religion.

Petra Klass ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit an der Gesamtschule Nettetal. Dort unterrichtet sie Deutsch und Religion.

Foto: Busch

Die Deutsch- und Religionslehrerin findet, dass Schule in die Gesellschaft gehört. Und damit die Gesellschaft merkt, was hinter den Schulmauern (hinter denen immerhin 887 Schüler lernen) geschieht, muss die Schule sich öffnen, über das reden, was sie macht. "Eigentlich wollte ich den Job nicht, weil ich eher zurückhaltend bin", erinnert sich Petra Klass an die Zeit zurück, als Direktor Roland Schiefelbein ihr die Aufgabe antrug. "Aber dann hat es mich gereizt, über den Tellerrand zu schauen. Und jetzt lerne auch ich immer noch viel über die Schule."

Bevor es zunächst den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit und dann Petra Klass' Stelle gab, passierte zwar schon viel an der Gesamtschule, doch selbst viele Lehrer wussten nicht so genau, was ihre Kollegen und Schüler so machten. Einige der 80 Lehrer, zwei Sozial-Pädagogen und acht Integrationshelfer setzten sich zusammen und arbeiteten heraus, was ihnen wichtig schien. Zunächst war der Name an der Reihe: Gesamtschule Nettetal. Der ist zwar schlicht, trifft aber den Nagel auf den Kopf. "Denn die Schule spricht alle Kinder an – auch behinderte, und das schon seit vielen Jahren", erklärt die 51-jährige Westfälin. Zudem können die Schüler im Haus alle Abschlüsse machen und sollen sich nach ihren Fähigkeiten und Neigungen entwickeln. Frei nach Goethe fasst Petra Klass zusammen: "Zwei Dinge sollen Kinder von ihrer Schule bekommen: Wurzeln und Flügel."

"Teamarbeit ist wichtig"

Auch das Logo der Schule kam in der Arbeitsgruppe auf den Prüfstand und wurde umgestaltet, ist bunter geworden. "Ganz zufrieden sind wir aber immer noch nicht. Um seine Identität zu finden, braucht es eben Zeit", sagt Petra Klass, der Teamarbeit unter den Kollegen wichtig ist. "Denn das färbt ganz deutlich auf die Schüler ab."

Zur Kommunikation nach innen gehört für Petra Klass auch, dass die Schüler ihre Arbeiten besser präsentieren. Bisher hängen die Bilder noch schüchtern an den Wänden, einige Werke aus dem Technik-Unterricht verstauben in schlichten Vitrinen. Doch wenn es nach Petra Klass geht, soll sich das bald ändern. Sie hat sich nicht geirrt, als sie die Stelle vor zwei Jahren antrat: Es gibt viel zu tun. FRAGE DES TAGES

(RP)
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