Rees Illegale Jagdplätze als Auslöser für Vogelgrippe?

Rees · Der Naturschutzbund in NRW (Nabu) vermutet, dass für den Ausbruch der Vogelgrippe im Kreis Kleve eine illegal betriebene Futterstelle für Füchse verantwortlich sein könnte, und hat Anzeige gestellt. Der so genannte Luderplatz, der sich innerhalb der drei Kilometer großen Sperrzone um den betroffenen Putenmastbetrieb in Rees befindet, sei mit frischen Schlachtabfällen gefüllt gewesen. Eine weitere Futterstelle mit Resten eines Huhns und von Stockenten sei nahe der Bislicher Insel (Kreis Wesel) entdeckt worden.

Nach dem Ausbruch der Geflügelpest in einem Putenbetrieb in Rees waren in dieser Woche rund 16.000 Tiere gekeult worden. Unklar war zunächst, wie das für Geflügel hochansteckende Virus in den Stall gelangen konnte. Denn bereits seit dem 20. Dezember gilt in ganz NRW Stallpflicht für Legehennen, Masthühner, Puten, Enten, Gänse und anderes Geflügel.

"Wir haben die starke Vermutung, dass diese illegalen Jagdpraktiken der Auslöser für die aktuellen Vogelgrippefälle am Niederrhein sein könnten", sagt Nabu-Landesvorsitzender Josef Tumbrinck. Dort seien in sechs Wochen drei tote Greifvögel mit H5N8 aufgefunden worden. Der Landesjagdverband war gestern zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen. Tumbrink hat nach eigener Aussage die Kreise Wesel und Kleve sowie das NRW-Umweltministerium informiert. Dort will man sich zu dem konkreten Fall nicht äußern. "Wir warten die Ermittlungen ab", sagte ein Sprecher.

(leb)
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