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Aachen Klinik-Skandal Aachen: Staatsanwaltschaft eingeschaltet

Aachen · Nach Fotos mit Patienten in der Notaufnahme des Aachener Uniklinikums fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz, bei der Verletzung der Würde von Patienten durch Pflegekräfte und Ärzte auch das Strafrecht heranzuziehen. Zwar greife zunächst das Arbeitsrecht, "aber der Gesetzgeber muss dennoch überprüfen, ob das Strafrecht hier ausreichend ist", sagte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. Auch müssten sich Mitarbeiter mit einem respektvollen Umgang mit hilflosen Menschen befassen. "Wir brauchen eine Kultur des Hinschauens." Tatsächlich prüft die Staatsanwaltschaft Aachen, ob der Anfangsverdacht eines Straftatbestands vorliegt, sagte Staatsanwalt Jost Schützeberg.

Wie gestern bekannt wurde, hat das Universitätsklinikum Aachen fünf Pflegekräften gekündigt. Zunächst war die Rede von vier Mitarbeitern gewesen. Die Beschäftigten hätten mindestens zwei Selbstporträts mit Patienten und eine Videosequenz aufgenommen, teilte ein Sprecher der Uniklinik RWTH Aachen mit. Er machte aber keine Angaben dazu, ob die Menschen bei Bewusstsein waren. Es komme immer wieder vor, dass Pflegekräfte und Ärzte Patienten in ihrer Würde verletzen, erklärte Brysch. Oft würden solche Fälle nur aufgedeckt, weil Mitglieder des Teams eingreifen. Der Patient selbst oder dessen Angehörige hätten kaum eine Chance, sich davor zu schützen.

"Das ist eine absolute Grenzüberschreitung. Man posiert nicht mit Schutzbefohlenen", sagte der Sprecher des Uniklinikums, Mathias Brandstädter, zu den Vorfällen. Nach Medienberichten sollen Patienten für die Aufnahmen geschminkt und die Bilder über den Kurznachrichtendienst Whatsapp verbreitet worden sein. Die Staatsanwaltschaft Aachen prüft, ob ein Anfangsverdacht für eine Straftat vorliegt wie möglicherweise Beleidigung oder Nötigung. Laut den Berichten sollen die Mitarbeiter für die Aufnahmen auch den Konsum von Drogen mit Gipspulver nachgestellt haben. Durch das Fehlverhalten Einzelner sei die engagierte Arbeit der Mehrheit in Misskredit geraten, stellte das Uniklinikum fest. Mit ihrem Verhalten hätten die fünf Mitarbeiter gegen den Wertekanon des Hauses verstoßen.

(RP)
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