Orgel und Jazz – lässig und elegant

Das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival (IDO) bringt die "Königin der Instrumente" in ungewöhnliche Zusammenhänge, und die Big Band der Clara-Schumann-Musikschule (CSM) arbeitet gern mit Gastmusikern. Was lag da näher als ein Konzert mit Orgel und Big Band?

Doch beim 7. IDO-Festival trat die "CSM Big Band" in der Petruskirche in Unterrath nicht nur mit einem, sondern sogar mit drei Gastsolisten auf. Neben dem Organisten Gero Körner gastierten der ehemalige WDR-Big-Band-Trompeter Klaus Osterloh und eine Sängerin, die – so Festival-Intendant Herbert H. Ludwig – in Düsseldorf bekannter sei als der Oberbürgermeister: die Venetia der Session 2008, "Tante Anna"-Wirtin und Jazzsängerin Barbara Oxenfort.

Orgel und Jazz, diese Kombination gibt es nicht erst seit Barbara Dennerlein. Schon Fats Waller liebte die Pfeifenorgel. Aber wie sollte man den kraftvollen Sound einer Big Band mit einem Instrument verbinden, das allein schon die Klangfülle eines ganzen Orchesters hat? Körner löste das Problem, indem er die Kirchenorgel zur Begleitung mit aquarellig-transparenten Klangfarben einsetzte, die sich mit den Bläsersätzen der Big Band abwechselten, während er für erdigere Stücke und bluesgesättigte Improvisationen die Hammond B3 nutzte. So blieb immer genug Raum für Oxenforts lässig-eleganten Jazz-Gesang und Osterlohs warm schimmernde Flügelhorn-Soli.

Das Programm hatte Big-Band-Leiter Romano Schubert aus Standards und Stücken des Tübinger Komponisten Rainer Tempel zusammengestellt. Sehr passend, denn "IDOalisten" sind Individualisten. BARBARA STEINGIESSER

(RP)
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