Dinslaken Flüchtlinge: Die Lage hat sich deutlich entspannt

Dinslaken · Sozialdezernentin sieht nun Möglichkeiten, sich verstärkt um die Integration zu kümmern.

Im vergangenen Jahr hatten der Caritasverband und die Stadt alle Hände voll damit zu tun, die ankommenden Flüchtlinge unterzubringen. Waren 2013 noch 103 Asylbewerber gekommen und 2014 172, so wuchs diese Zahl 2015 auf 786. Im Januar, so berichtete Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann im Sozialausschuss mussten noch 71 Menschen untergebracht werden. Seitdem hat die Stadt nur vereinzelt im Rahmen von Familienzusammenführungen Flüchtlinge zugewiesen bekommen. Die "deutlich entspannte Lage", so die Sozialdezernent, verschaffe dem Caritasverband und der Verwaltung Luft, sich verstärkt um die Integration der Neuankömmlinge zu kümmern.

Die Notunterkünfte in der ehemaligen Kindertagesstätte an der Taubenstraße und in der Fröbelschule können im Juni wieder aufgegeben werden. Dann sind die Erweiterungsbauten an der Fliehburg und im Hardtfeld fertig. Die bisher als Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes genutzten Unterkünfte im Hardtfeld können voraussichtlich zum 1. Oktober in ein städtisches Übergangsheim umgewandelt werden.

Das alles hat zur Folge, dass sich die Unterbringungssituation für die Flüchtlinge entspannt. Die Zahl der in kommunalen Unterkünften untergrachten Personen ist inzwischen auf 800 gesunken. Auf dem Gelände der Fliehburg werden noch fünf Gebäude mit einer Kapazität von 290 Plätzen fertiggestellt. Derzeit gibt es dort schon 50 freie Plätze, so dass rein rechnerisch nach Abschluss der Ausbauarbeiten 340 freie Plätze zur Verfügung stehen von denen rund 140 von den noch an der Taubenstraße und in der Fröbelschule untergebrachten Menschen belegt werden. Wenn das Hardtfeld von der Stadt genutzt werden kann, können dort noch einmal 200 Flüchtlinge untergebracht werden. Das hat den großen Vorteil, dass die Zimmer nicht mehr so dicht belegt werden müssen, so dass insbesondere Familien angemessen mehr Raum bekommen. Zudem verschafft das größere Platzangebot die Möglichkeit, verschiedene Ethnien zu trennen und damit die Schwierigkeiten zu vermeiden, die sich aus derem Zusammenleben auf engstem Raum ergeben. Rein rechnerisch verfügt die Stadt dann über die Möglichkeit, jedes Zimmer mit nur zwei Personen zu belegen. Zudem werden weiterhin alle Anstrengungen unternommen, die Menschen dezentral in Mietwohnungen unterzubringen, was allerdings auf Grund der Situation auf dem Dinslakener Wohnungsmarkt an Grenzen stößt. Dennoch konnte die Dezernentin auch hier auf Erfolge verweisen. Inzwischen konnten 200 Menschen aus dem Übergangsheim in eine Mietwohnung ziehen.

(RP)
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