Dinslaken Inklusion: Schulleiter klagen über Zeitdruck

Dinslaken · Kritik an Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann: "Mangelnde Partizipation und Transparenz"

 In der Kritik: Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann.

In der Kritik: Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann.

Foto: mb

In einem Brief an Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann beklagt sich der Arbeitskreis Dinslakener Schulleitungen darüber, bei der Erarbeitung des Integrationskonzepts nicht hinreichend einbezogen zu sein.

In dem Schreiben, das auch den Dinslakener Schulpolitikern zugegangen ist, äußert der Arbeitskreis "größtes Befremden" darüber, dass zwar in einer Schulleiter-Dienstbesprechung am 29. April mit der Dezernentin eine Arbeitsgruppe zum Thema mit Vertretern aller Schulformen eingerichtet worden und diese auch zu zwei Veranstaltungen eingeladen, aber dann wieder ausgeladen worden sei. Nun habe die Dezernentin zur Überraschung aller die Sekundarschule und die Fröbelschule mit der kurzfristigen Erstellung eines Inklusionskonzept beauftragt.

"Eine eingerichtete Arbeitsgruppe nicht einzuberufen und dann zu übergehen", heißt es in dem Schreiben der Schulleiter, "widerspricht unserem Verständnis von Partizipation und Transparenz und unserem Anliegen, die Dinslakener Schulentwicklung voranzutreiben." Der jetzt eingeschlagene Weg, mit höchstem Zeitdruck ein Inklusionskonzept erarbeiten zu lassen, sei nicht förderlich.

Die Schuldezernentin, so Stadtsprecher Horst Dickhäuser, sei von dieser Kritik überrascht, da die Schulverwaltung sich sehr um die angesprochene Transparenz und Partizipation bemühe und bislang überzeugt gewesen sei, alle Beteiligten auf dem Weg mitgenommen zu haben.

In den vergangenen eineinhalb Jahren seien fünf Veranstaltungen mit den Schulen zum Thema "Inklusionskonzept" durchgeführt worden. Zudem habe es eine Exkursion zum Gymnasium Voerde gegeben, um sich ein Beispiel der praktischen Umsetzung anzusehen. Von der Einrichtung des von den Schulleitern angesprochen Arbeitsgruppe sei in der Schulverwaltung nichts bekannt. Auch im Protokoll der Sitzung vom 29. April, das die Schulleiter nicht beanstandet hätten, fände sich, so Dickhäuser, kein Hinweis auf die Einrichtung dieser Arbeitsgruppe. Sollte jedoch der Wunsch der Schulleiter bestehen, sich in einer solchen Arbeitsgruppe mit dem Thema zu beschäftigen, sei die Schuldezernentin natürlich gerne dazu bereit.

Den von den Schulleitern angesprochenen Zeitdruck vermochte Dickhäuser nicht zu erkennen. Nach eineinhalb Jahren Beschäftigung mit dem Thema, so erklärte er, müsse man schließlich auch irgendwann zu Ergebnissen kommen.

(RP)
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