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Dinslaken Jazz mit Waschbrett, Bass und Teekiste

Dinslaken · Für "50 Jahre Jazz an der Burg" probt eine eigens zusammengestellte Jubiläumsband. Beim Konzert am 6. September werden die Musiker drei Titel spielen - darunter auch das Stück vom "traurigen Mann".

 Proben für 50 Jahre danach: Die Jubiläums Jazz Band feat. Frank Baier (2. v. li.) traf sich in den Räumen des Filmclubs.

Proben für 50 Jahre danach: Die Jubiläums Jazz Band feat. Frank Baier (2. v. li.) traf sich in den Räumen des Filmclubs.

Foto: fOTO. lARS fRÖHLICH

Nein, die "Mama" erlaubt noch immer kein Skiffle spielen. Und die Jungs halten sich nach wie vor nicht dran. Kratzen auf dem Waschbrett, schlagen auf dem Banjo, zupfen den Bass und die Ukulele und haben einen Heidenspaß daran. Derzeit proben die Mitglieder der eigens für "50 Jahre Jazz an der Burg" zusammengestellten Jubiläums Jazz-Band für das Festival im Burginnenhof am 6. September. Und natürlich darf der Song "Mama don't allow" im Repertoire nicht fehlen. Vorsichtig holt Frank Baier seine Ukulele aus dem Kasten.

Musikgeschichten - hier unten in den Räumen des Filmclubs in Hiesfeld schwirren so viele durch die Luft wie es Kratzer auf der Ukulele aus dem Jahr 1972 gibt. Und das sind sehr, sehr viele. Frank Baier kann die meisten erzählen. Klar, er ist Liedermacher, da liegt es schon in seiner Natur. Und Harfenspieler, Pottpoet, Autor. Und Skiffle-Sieger. Deshalb singt und spielt er in der Jubiläumsshow.

Es war nämlich so im Jahre 1964, als im Burginnenhof das erste Jazz an der Burg-Festival stattfand. Da traten nicht einfach nur Skiffle, Old und Modern Jazz Bands auf, es wurden Siegertitel in allen drei Sparten vergeben. Im Bereich Skiffle gewann der Titel "Rock Island Line". Und genau der wird natürlich auch am 6. September von der Jubiläumsband gespielt werden: im Originalarrangement. Wie es damals klang, weiß Frank Baier. Er war vor 50 Jahren Mitglied der Saint Ramblers Skiffle Band, die den Titel damals spielte.

Die neue Jubiläums Jazz Band vereint des Weiteren Mitglieder der Essener Brentwood Skifflers, die auch mit einem eigenen Set auf dem Festival vertreten sind mit den ehemaligen Musikern der Blaze Hill Skiffle Group. Dinslakener, die mit ihren Bandnamen "Loh-Berg" wortwörtlich übersetzten. Das Banjo aus dem Jahre 1923 ist tadellos in Schuss, die "Pfanne" aus dem Jahre 1960 brach sich einmal auf einer Fete den Hals und musste geleimt werden. Jetzt funktioniert sie. Wie die Waschbrett-Hupen-Kombinationen, die dem Skiffle den typischen, munter lärmenden Sound verleihen und die Teekiste, die Helmut Kost zupft.

Das urige Instrument besteht aus einem Stück Tau, das als Saite dient, die über einen Besenstiel und einen Kasten als Resonanzkörper gespannt ist. Upcycling, bevor das Wort überhaupt erfunden wurde. Drei Titel wird die Jubiläumsband spielen, darunter den Blues vom "traurigen Mann". Frank Baier hat dafür deutsche Strophen verfasst. Etwas politisch und gar nicht pessimistisch ist die. "Come together - bis alles wieder lacht". Auch das ist Programm für 50 Jahre Jazz an der Burg.

Die Moderation des Festivals übernimmt Joachim Heiermann. Weitere Acts am 6. September ab 17.30 Uhr sind die Funky Butt New Orleans Jazzmen, die Dixie Power Jazz Band und als Top Act die Echoes of Swing.

(RP)
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