Dinslaken Spannende Zeitreise mit Posaune und Klavier

Dinslaken · Stefan Büscherfeld und Jil Torkler (Posaune) begeisterten in der evangelischen Stadtkirche.

Eine besinnliche Melodie klingt durch die evangelische Stadtkirche. Stefan Büscherfeld sitzt am Flügel und spielt. Über die Klänge der Begleitung tönt die Posaune von Jil Torkler. Es ist einer von drei Auftritten, die das Duo, das schon über gemeinsame Konzerterfahrung verfügt, hier absolviert. Das Publikum erlebt ein eingespieltes Team.

Die "Sonate in F-Minor" von Georg Philipp Telemann ist das erste Stück, mit dem Lehrer und Schülerin die Zuhörer erfreut. Barocke Klänge, die zwischen andächtigem Tempo und schnellen Tönen wechseln. Szenenapplaus von den Zuhörern.

Dann arbeiten sich der Pianist und die Posaunistin durch die Jahrhunderte vorwärts. Mit dem "Concertino in B" von Ernst Sachse geht es vom Barock in Richtung Klassik. Das Intro des Stücks bestreitet Stefan Büscherfeld allein, dann bekommen die Zuhörer ein Duett der beiden Instrumente geboten. Schon hier stellen die beiden Musiker ihr Können unter Beweis und manövrieren in perfekter Harmonie auch durch die schnellen Passagen des Stückes. Noch eindrucksvoller fällt die Interpretation von "Morceau Symphonique" von Alexandre Guilmant aus. Was mit sanften, dunklen, leicht melancholischen Klängen beginnt, steigert sich zu einem energiegeladenen Musikstück. Die Instrumente doppeln sich in den Melodien, die beiden Musiker haben daran einiges an Arbeit zu leisten. Auch hier belohnt das Publikum die Instrumentalisten mit spontanem Applaus. Dann geht es aus der Vergangenheit musikalisch in die Gegenwart. "Wir kommen jetzt zu den zeitgenössischen Komponisten. Aber keine Sorge: Es ist nichts Schlimmes dabei", scherzt Stefan Büscherfeld. Im Stück "Evensong" von David Uber treten die beiden Instrumente in einen Dialog, der ein wenig an eine Gebetsvertonung erinnert, aber hier und da auch einen Hauch der Weite des amerikanischen Kontinents einfängt. Dabei ist das Stück quasi der Übergang zu dem, was nun folgt.

Ebenfalls von David Uber komponiert ist "Something Blue", doch ein Stück mit ganz anderem Charakter. Stefan Büscherfeld schaltet an den Tasten sofort in den Bluesmodus und liefert damit den Unterbau für die gleichfalls bluesigen Klänge, die Jil Torkler ihrem Blechblasinstrument entlockt. In den Vereinigten Staaten verbleibt das Duett auch mit "Essay in Blue" von John Edmondson, das langsame Bluesklänge mit jazzigen Tönen kombiniert.

"Sollen wir noch einen für Sie spielen?", fragt Stefan Büscherfeld am Ende des Programms. Die Zuschauer reagieren positiv auf diesen Vorschlag und so serviert das Duo den Zuhörern noch den Simon-and-Garfunkel-Klassiker "Bridge over troubled water" als Zugabe. Ein passender Abschluss für eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte.

(RP)
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