Voerde Tagesmütter: frühestens 2016 mehr Geld

Voerde · Einstimmiger Beschluss des Voerder Jugendhilfeausschusses: Die Stadtverwaltung soll eine Neuregelung der Vergütung erarbeiten, damit die gute Arbeit der Tagesmütter auch entsprechend honoriert wird.

Ihre Verwunderung und auch etwas Enttäuschung konnte Monika Himmelberg nicht verbergen. Da hatte sie einen Bürgerantrag eingebracht, in dem sie sich für eine bessere Bezahlung der Tagesmütter in Voerde stark macht, und in der gestrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses stand dieses Thema nun zur Beratung an. Doch außer ihr und ihrer Kollegin Sandra Körn, mit der Monika Himmelberg gemeinsam die Kindertagespflegestelle am Mühlenberg betreibt, befanden sich keine weiteren Tagesmütter unter den Zuhörern, obwohl es doch um die Interessen genau dieser Berufsgruppe ging. "Alle anderen scheinen wohl zufrieden zu sein", meinte Monika Himmelberg. Doch konnte sie es als einen Erfolg verbuchen, dass aufgrund ihres Antrages, einstimmig an die Verwaltung der Auftrag erging, eine Neuregelung zur Bezahlung der Tagesmütter zu erarbeiten.

Die Verwaltung hatte eine umfangreiche Ausarbeitung zur Thematik vorgelegt, zudem bezog Sozialdezernentin Simone Kaspar in der Sitzung Stellung. Sie legte dar, dass die Tagespflege in Voerde sinnvoll und auch gern nachgefragt sei. Sie machte auch keinen Hehl daraus, dass Voerde mit einer Vergütung von 4,20 Euro, die eine Tagesmutter pro Kind und Stunde für die Betreuung erhält, sich am unteren Ende bei der Bezahlung befindet. Deshalb sah Kaspar "Handlungsbedarf, den Stundensatz anzupassen, denn es geht um eine angemessene Vergütung". Allerdings, so die Dezernentin, die auch Kämmerin der Stadt Voerde ist, müsse dabei die angespannte Haushaltssituatiion der Kommune berücksichtigt werden. Simone Kaspar stellte zudem klar, dass es gegenwärtig keinerlei Vorgaben für die Höhe der Vergütung gibt.

Die geplante Erhöhung kann frühestens für das Haushaltsjahr 2016 greifen. Außerdem ist eine Absprache mit der Aufsichtsbehörde vorgesehen, es soll geklärt werden, welche Erhöhung möglich, sinnvoll und im interkommunalen Vergleich umsetzbar ist.

Monika Himmelberg hat in ihrem Antrag eine Anhebung des Stundensatzes auf 5,50 Euro angeregt. Zudem hält die Spellener Tagesmutter einen Zuschlag von zwei Euro je Stunde für die Kinderbetreuung an den so genannten Randzeiten (also früh morgens, spät abends sowie an den Wochenenden, wenn keine Kindertagesstätten geöffnet haben) für durchaus angemessen. Weiterhin hat sie angeregt, die Vergütung jährlich um 1,5 Prozent aufzustocken.

Mehrere Ausschussmitglieder plädierten dafür, dass die Verwaltung bei der künftigen Bezahlung der Tagepflegepersonen zu einer wohlwollenden Lösung kommt. "Hier wird qualitativ tolle Arbeit geleistet, von der Familien profitieren - und das sollte auch entsprechend honoriert werden", meinte ein Ausschussmitglied anerkennend.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort