Dinslaken Weißer Flieder und tanzende Seebären

Dinslaken · Chöre und Instrumentalgruppen präsentierten im Gustav-Heinemann-Schulzentrum "Musik zum Frühling".

 Der Volks-Chor Dinslaken gehörte zu den Mitwirkenden des Konzerts "Musik zum Frühling" in der Aula des GHZ.

Der Volks-Chor Dinslaken gehörte zu den Mitwirkenden des Konzerts "Musik zum Frühling" in der Aula des GHZ.

Foto: Markus Joosten

Lustig sollte es am Sonntagabend zugehen - das hatte Herbert Freikamp zu Beginn des Konzerts "Musik zum Frühling" in der Aula des Gustav-Heinemann-Zentrums versprochen. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft musischer Vereinigungen in Dinslaken 1985 kennt er die große musikalische Vielfalt, deren Querschnitt durch Konzerte wie dieses mehrmals im Jahr präsentiert wird. "Denn die Musik in Dinslaken ist bunt", so Herbert Freikamp.

Mit sanften, melancholischen und zwischenzeitlich fast dramatischen Tönen eröffnete das Unterhaltungsorchester des Akkordeon-Orchesters 1980 Dinslaken/ Oberhausen das Konzert. Als Dirigent Johannes Burgard mit deutlich sichtbarem Enthusiasmus und einem Strahlen auf dem Gesicht den Takt zu Thomas Otts "Sambanera" angab, übertrug sich der Spaß an der Musik auch auf das Publikum. Wie breit gefächert das Repertoire des kleinen Unterhaltungsorchesters ist, zeigte sich deutlich an Songs wie "Wade in the Water", welches jazzig daher kam, oder "At the Hop", welches eher an Rock 'n' Roll erinnerte.

Mit traditionellen Liedern präsentierte sich anschließend unter Leitung von Juri Dadiani der Volks-Chor Dinslaken 1919, der voller Inbrunst "Musik erfüllt das Leben" von Willy Trapp sang. Die klangliche Vielfalt der Mehrstimmigkeit zeigte sich besonders beim "Sierra Madre del Sur". Hatte Juri Dadiani zuvor gemeinsam mit Gabriele Kortas-Zens den Chor am Keyboard unterstützt, legte er bei "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" von Franz Doelle ein instrumentales Solo hin. Denn Gabriele Kortas-Zens hatte sich bei diesem Lied kurzerhand von einer Klavierspielerin in eine Mezzosopranistin verwandelt, die ein starkes Solo sang und im Refrain vom gemischten Chor begleitet wurde.

"Das Tambourkorps spielt nicht nur Musik, die man vom Schützenverein kennt", kündigte Herbert Freikamp den Auftritt des Tambourkorps Dinslaken-Oberlohberg 1929 an.

Auf ein Zeichen des Leiters Harald Friem begannen die stramm stehenden Musiker und Musikerinnen in Uniform mit dem "Laridah Marsch" von Max Hempel in tosender Lautstärke, die tatsächlich eher an Schützenfeste denken ließ. Nach kurzem Zusammenzucken ließ sich das Publikum jedoch nicht beirren und schunkelte munter mit.

Zu einer ähnlichen Bewegung verleitete auch der Shanty Chor Hiesfeld 2002, dessen Leiter Thomas Baumann ein echtes Dinslakener Urgestein ist. "Tach zusammen! Wir machen uns jetzt ein paar schöne Minuten", sprach er und tanzte schon kurz darauf zum traditionellen Seemannslied "A long time ago". "Hören Sie jetzt auf Ihre innere Stimme, die sagt: 'Sing doch mit!'", animierte der tanzende Seebär vor dem "Labskaus Potpourri" das Publikum, welches sich diese Aufforderung nicht zwei Mal sagen ließ. Singend, schunkelnd und lachend endete schließlich das dreistündige Konzert voller musikalischer Vielfalt und Unterhaltung. Das Akkordeon-Orchester 1980 Dinslaken/ Oberlohberg wird mit dem Dinslakener Pianisten Bernhard Bücker am Samstag, 25. März, um 19 Uhr in der Aula des GHZ internationale Stücke aus verschiedenen Musikepochen spielen. Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

(RP)
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