Düsseldorf 300 Euro Strafe für Urinieren gegen OSD-Auto

Düsseldorf · Als "idiotisch" und "blöde Idee" beschrieben drei Männer beim Amtsgericht gestern ihren nächtlichen Streit mit einer Ordnungsamts-Streife. Auf dem Heimweg von einem Konzert in Oberbilk hatte der mit 51 Jahren älteste des Trios Ende 2014 vorm Justizzentrum gegen ein Dienstauto des Ordnungsamts uriniert.

Dem folgte jetzt ein Strafprozess gegen ihn und seine Begleiter (34/32) wegen Widerstands und Beleidigung. Vor Gericht klang alles aber viel harmloser - und gegen Geldauflagen durften die drei Männer wieder gehen.

Als Krawallmacher hatten die Mitarbeiter des Ordnungsamts die drei Männer angezeigt. Die gaben ihr Fehlverhalten reumütig zu, der Anwalt des 51-Jährigen sprach aber von einem "völlig überflüssigen Gewaltexzess" durch die Ordnungshüter. So habe keiner der Angeklagten um sich getreten oder geschlagen. Fakt ist: Aus Übermut pinkelte der 51-Jährige gegen den Dienstwagen, der dort ein havariertes Auto absicherte. Ein Ordnungsamts-Mitarbeiter sei prompt ausgestiegen, habe den Angetrunkenen gleich niedergerungen, gefesselt, dann eine Salve Pfefferspray verteilt. Angeblich, weil der zweite Angeklagte (34) dem Pinkler zu Hilfe kommen wollte. Doch ob das nötig und angemessen war, blieb unklar.

Der 34-Jährige gab an, er habe sich "nur auf die Gruppe zubewegt" - und sei noch vor dem Erreichen mit Pfefferspray eingedeckt worden. Da alle drei Männer damals teils erheblich angetrunken, alle Details des Einsatzes nicht exakt zu klären waren, wurde das Verfahren eingestellt. Dafür muss der Auto-Pinkler 300 Euro Buße zahlen, gegen seinen "Helfer" erging eine Buße von 500 Euro, der dritte muss für eine Beleidigung mit 300 Euro büßen. Dem hat auch die Staatsanwältin zugestimmt.

(wuk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort