Wochenmärkte in Düsseldorf 66 Markttage pro Woche

Düsseldorf · Obst, Brötchen, Fleisch und Fisch vom Wochenmarkt sind bei den Landeshauptstädtern vor allem freitags und samstags beliebt. An den anderen Tagen ist das Geschäft schwieriger geworden.

Wochenmärkte in Düsseldorf: 66 Markttage pro Woche
Foto: Martin Ferl

Wie beliebt Wochenmärkte am Samstag sein können, lässt sich auf dem Fürstenplatz in Friedrichstadt sogar in Metern messen. Am Bäckerstand mit den dampfenden Öfen und den sehr beliebten Rosenbrötchen misst die Schlange schnell mal zehn Meter. Taktiker gucken, ob sie vielleicht am überdachten Obst- und Gemüsestand aus Waldfeucht oder beim Metzger schnell drankommen, Blumen und Fisch müssen noch warten. Szenen wie auf dem Fürstenplatz sind am Wochenende an vielen Stellen in Düsseldorf zu beobachten. "Die Wochenmärkte funktionieren samstags gut. Freitags ist es ähnlich, an den anderen Tagen ist es oft schwieriger", sagt Klaus Meyer, Leiter des Amts für Verbraucherschutz, das auch für die Wochenmärkte zuständig ist.

Wochenmärkte in Düsseldorf: 66 Markttage pro Woche
Foto: Martin Ferl

Aktuell gibt es in der Landeshauptstadt pro Woche 66 Markttage an 25 Standorten — der Carlsplatz ist dabei nicht berücksichtigt. 158 Händler präsentieren dort ihre Waren, unter anderem 27 Obst- und Gemüsehändler, 16 Blumenstände, 15 Metzger, acht Geflügel- und elf Fischhändler. Unter den ungewöhnlichen Händlern finden sich ein Spezialist für chinesische Speisen sowie einer für Tiroler Wurst und Käse.

Ob ein Markt gut läuft, hängt vom Einkaufsverhalten der Anlieger ab. Dort, wo viele junge Familien leben und Menschen, die sich mit der Auswahl ihrer Lebensmitteln intensiv beschäftigen, freuen sich die Händler über gute Umsätze. Das gilt sogar für Märkte zwischen Montag und Donnerstag, wenn im Umfeld auch viele Mitglieder der genannten Zielgruppen arbeiten. Als positive Beispiele nennt das Amt für Verbraucherschutz die Märkte am Barbarossaplatz in Oberkassel oder auf dem Gertrudisplatz in Eller.

Dass es an einigen Standorten Probleme mit der Nachfrage gibt, hängt auch damit zusammen, dass es schwieriger geworden ist, für das richtige Angebot zu sorgen. Bei ihrer Suche nach neuen Händlern oder Nachfolgern stellt das Amt für Verbraucherschutz verstärkt fest, dass es den Händlern zu riskant ist, in einen neuen Stand und neues Personal zu investieren. Folglich ist es inzwischen auch komplizierter, neue Märkte zu etablieren, wenn die Bewohner eines Stadtteils den Wunsch nach einem äußern.

Wenn ein Markt nicht richtig funktioniert, ist es eine große Herausforderung, ihn zu beleben. Das zeigt das Beispiel Benrath: Dort hat die Stadt den Händlern eine neue Anordnung der Stände vorgeschlagen und einen Kaffeewagen für mehr Atmosphäre organisiert. Die Kritik aus dem Stadtteil aber ist geblieben, nur samstags wird sie leiser, dann sind die Besucher taktisch stärker gefordert.

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