Mietrechtsverfahren in Düsseldorf Attentat verzögert auch Prozess gegen rauchenden Mieter

Düsseldorf · Das Landgericht hat die für kommende Woche angesetzte Urteilsverkündung im Mietrechtsverfahren gegen den Rentner Friedhelm Adolfs aufgehoben. Die Vermieterin, die dem Raucher die langjährige Wohnung wegen der Belästigung durch Zigarettenqualm gekündigt hatte, habe auf Hinweise der Kammer reagiert und ihren Vortrag ergänzt.

Friedhelm Adolfs klagt in zweiter Instanz
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Friedhelm Adolfs klagt in zweiter Instanz

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Foto: dpa, Rolf Vennenbernd

Jetzt soll Mieter Adolfs binnen drei Wochen dazu Stellung nehmen und nach Ablauf dieser Frist ein neuer Verhandlungstermin anberaumt werden.

Doch die Frist wird Adolfs' Anwalt nicht einhalten können. Martin Lauppe-Assmann vertritt den Rentner im Berufungsverfahren gegen ein Räumungsurteil des Amtsgerichts. Und der ist, seit vergangenen Freitag ein Amokläufer in seiner Kanzlei zwei seiner Kollegen tödlich verletzte und Feuer legte, nur bedingt einsatzfähig.

Am Mittwoch hat er erstmals das Ausmaß des Schadens in seinem Büro begutachten können. "Telefone und Computer sind geschmolzen, die Akten verkohlt. Ich habe nicht einmal ein Aktenzeichen, um auf die Frist zu reagieren", sagt der Anwalt, der bereits am Montag sämtliche Richter pauschal um Fristaufschub in seinen Fällen gebeten hatte. "Sollte das nicht funktionieren, muss ich mich entpflichten lassen. Dann braucht Herr Adolfs einen neuen Anwalt."

(sg)
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