Preisträger Das sind die Düsseldorfer des Jahres 2016
Am Montag, 5.12.2016 sind die "Düsseldorfer des Jahres" geehrt worden. Wir zeigen alle Preisträger in der Übersicht. (Texte: Jan Wiefels)
Sonderpreis des Landes NRW
Udo Lindenberg
Als Zwölfjähriger trampte er schon von Gronau nach Düsseldorf und übernachtete in der Jugendherberge im Stadtteil Oberkassel. "Boah, geile Stadt. Die erste richtig große Stadt", so erinnert sich Udo Lindenberg an seine ersten Touren. Mit 15 begann er eine Ausbildung zum Kellner im "Breidenbacher Hof", in der Altstadt bekam der junge Musiker seine ersten Jobs als Trommler. "Das war das Fenster zur Welt für mich", sagt der 70-Jährige, der mit dem Sonderpreis als "Düsseldorfer des Jahres" ausgezeichnet wurde.
Immenser Einfluss
Klaus Doldinger
Jazzmusiker Klaus Doldinger ist etwas gelungen, was nur wenige schaffen: Seine Komposition für die Krimi-Reihe „Tatort“ kennt fast jeder. Zudem wird er im Mutterland des Jazz, den USA, sehr geschätzt. So skizzierte Musikproduzent Dieter Falk in seiner Lobrede den Gewinner in der Kategorie „Lebenswerk“. Falk selbst sei in den Vereinigten Staaten häufig auf Doldingers Band Passport angesprochen worden. „Sein musikalische Handschrift ist aus der deutschen Musikszene nicht mehr wegzudenken“, sagte Falk. In Düsseldorf engagiert sich Doldinger, der dieses Jahr 80 geworden ist und in München lebt, als Schirmherr der Jazz Rally.
Ausnahme-Talente
Olympia-Teilnehmer
Sie haben dafür gesorgt, dass Düsseldorf bei den Olympischen Spielen in Rio auf dem Treppchen vertreten war: Die Spielerinnen des Düsseldorfer Hockey Clubs Lisa Marie Schütze (Foto, r.), Selin Oruz und Annika Marie Sprink (Foto, l.), die Bronze gewannen, sowie Thomas Schmidberger (M.), Rollstuhl-Sportler von Borussia Düsseldorf, der zweimal Silber holte. Tischtennisspieler Timo Boll würdigte in seiner Laudatio die Hockeyspielerinnen als „Ausnahme-Talente“. Ein besonderes Lob richtete er an Schmidberger: Der seit dem vierten Lebensjahr querschnittsgelähmte Tischtennisspieler sei sein persönliches Vorbild.
Aushängeschild
Andreas Gursky
Als Repräsentant Düsseldorfs strahlt Andreas Gursky in die Welt hinaus – mit diesem Lob würdigte der frühere Fußballstar Günter Netzer den in der Landeshauptstadt lebenden Fotokünstler. In seiner Verbundenheit zu seiner Heimat zeige Gursky die gleiche Treue, die er ihm gegenüber auch als Freund bewiesen habe, so Netzer in seiner Laudatio auf den Gewinner in der Kategorie „Kultur“. Der Fußball-Weltmeister stellte heraus, dass Gursky nicht nur ein Ausnahmekünstler ist, sondern auch weniger bekannte Talente hat: So sei er ein sehr guter Tennisspieler und Fußballkenner. Gespräche mit ihm verliefen auf einer philosophischen Basis, so Netzer.
Größtes Netzwerk
Digitale Stadt
Düsseldorf soll zu einer führenden Metropole für Medien, IT und Telekommunikation werden. Mit diesem Ziel ist der Verein Digitale Stadt Düsseldorf 2004 angetreten. Für die Fortschritte, die die Initiative erreicht hat, erhielten stellvertretend die Vorstände Stephan Schneider (links), Andreas Meyer-Falcke und Cornelia Binder den Preis in der Kategorie „Innovation und Nachhaltigkeit“. Laudator Tobias Kollmann, Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Uni Duisburg-Essen, lobte die Weitsichtigkeit, sich so früh zusammenzuschließen. Mit 270 Unternehmen sei die Digitale Stadt das größte Digitalnetzwerk des Landes.
Mittelstands-Star
Jutta Zülow
Ihr Name ist eine Marke, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek über Jutta Zülow, der Gewinnerin in der Kategorie „Wirtschaft“. Sie sei als Vorstand der familienbetriebenen Zülow AG ein „geheimnisvoller Star des Mittelstands“. Ein gutes Beispiel für die nicht immer sichtbare Leistung des Dienstleistungsunternehmens für Daten- und Elektrotechnik sei der Düsseldorfer Flughafen, wo mehr als 450 Kilometer Kabel verlegt worden sind. Auch über ihr Unternehmen hinaus habe sie Verantwortung übernommen. So ist Jutta Zülow seit Kurzem Vorsitzende des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes mit
1700 Mitgliedsunternehmen.
Bescheidene Helfer
Bürgerstiftung
Nicht auf Aufmerksamkeit bedacht und in der Mitte der Stadt verortet – so beschreibt Kabarettist Manes Meckenstock die Bürgerstiftung Düsseldorf, die in der Kategorie „Ehrenamt“ geehrt wurde. Stellvertretend für die Mitglieder nahmen die Vorstandsvorsitzende Suzanne Oetker-von Franquet (l.), der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates, Wolfgang Kühn und Vorstandsmitglied Sabine Tüllmann die Auszeichnung entgegen. Meckenstock stellte in seiner Rede heraus, dass die Bürgerstiftung dort helfe, wo die soziale Sicherung nicht greift. Das gelänge etwa mit Projekten wie den Bolzplatz-Helden oder der Beratung von Krebspatienten.