Düsseldorf Deutsche-Bank-Chef spricht über Gier

Düsseldorf · Gemeinsam mit dem Wirtschaftsethiker Nils Oermann kam der Co-Vorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, zur Diskussion in die Johanneskirche.

Ziel einer Bank ist es, möglichst viel Geld zu verdienen; moralische Werte sind dabei zweitrangig — das zumindest ist die Meinung vieler Bürger seit der Bankenkrise 2008. Unter dem Titel "Wirtschaftliches Handeln im Spannungsfeld zwischen Legalität und Legitimität" lud deshalb gestern die Evangelische Kirche zur Diskussion in die Johanneskirche zur Frage der Moral im Geldgeschäft ein. Mit dabei: Wirtschaftsethiker Nils Oermann und Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank.

Und er räumte gleich zu Beginn der Diskussion ein, dass das Misstrauen, das viele Bürger den Banken entgegenbringen,in der Schuld der Geldinstitute selbst liege: "Das Bankgeschäft ist so komplex geworden, dass wir unsere eigenen Produkte irgendwann nicht mehr verstanden haben. Und das ist zulasten der Kunden gegangen", sagte er. Nun müsse ein "Kulturwandel" in der Branche stattfinden, Aufgabe eines jeden Bankers müsse es sein, zum Wohle des Kunden zu handeln. Ähnliches forderte Nils Oermann: Aufgabe der Banker müsse es sein, sich den Ruf der "ehrbaren Kaufleute" neu zu erarbeiten.

Kritikfrei blieb die Diskussion derweil nicht: Vor der Kirche demonstrierten einige Anhänger der Occupy-Bewegung gegen die Deutsche Bank.

(RP)
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