Kontroverse in Düsseldorf Golf-Club will für einen Rasenmäher 44.000 Euro von der Stadt

Düsseldorf · Der Golf-Club Hubbelrath hat bei der Stadt Düsseldorf einen Antrag über 44.000 Euro eingereicht. Davon will er einen neuen Rasenmäher kaufen. Die Politik hat die Entscheidung darüber bis Februar vertagt.

 Diesen Rasenmäher "Toro Groundmaster 4300 D" der Firma Toro hat sich der Golf-Club ausgeguckt.

Diesen Rasenmäher "Toro Groundmaster 4300 D" der Firma Toro hat sich der Golf-Club ausgeguckt.

Foto: Timo Sessler

Rund 59.000 Euro soll der Allrad-Sichelmäher des Typs "Toro Gm 4300D Cross Tax" insgesamt kosten, mit dem der Verein sein Grün im Düsseldorfer Osten künftig pflegen möchte. Rund 44.000 Euro davon möchten die Golfer von der Stadt Düsseldorf als Zuschuss erhalten, das entspricht der höchstmöglichen Förderung von 75 Prozent.

Die CDU kündigt aber an, die Entscheidung im Sportausschuss nicht mitzutragen. "Ich finde diese Fördersumme zu hoch", sagt Ratsherr Stefan Wiedon. Er verweist darauf, dass unter den 818 Vereinsmitgliedern nur rund 129 Jugendliche sind, der Rest ist volljährig. "Und die Mitglieder gehören darüber hinaus sicher nicht zu den Ärmsten der Armen." Aus Wiedons Sicht würde es reichen, wenn die Stadt die Hälfte der Kosten trägt - und die Mitglieder die andere. "Dann müsste jedes Mitglied nicht mehr zahlen, als ein Zehnerpack Golfbälle kostet."

Sportamt befürwortet den Antrag

Das bisherige Gerät des Clubs ist in die Jahre gekommen. Um die Anlage für Training und Wettbewerbe optimal zu pflegen, sei es wirtschaftlicher, einen neuen Rasenmäher anzuschaffen, argumentiert der Verein. Das Sportamt findet das überzeugend: "Aus sportfachlicher Sicht wird die Anschaffung befürwortet", heißt es in der Vorlage, über die der Fachausschuss des Stadtrats am Mittwoch befand, genau wie über diverse Anträge von anderen Sportvereinen aus der ganzen Stadt, die eine finanzielle Unterstützung bekommen wollen.

Die Mitglieder des Sportausschusses vertagten die Entscheidung über den Antrag des Golf-Clubs Hubbelrath und auch über einen ähnlichen Antrag des DSC 99, der einen Traktor zur Kunstrasenpflege kaufen will, auf Wunsch von SPD, Grünen und FDP. Die Politiker wollen zunächst beraten, wie sie angesichts der schlechten Haushaltslage mit solchen Anträgen umgehen. "Wir müssen darüber nachdenken, ob eine Förderung in dieser Höhe nötig ist", sagt Günter Karen-Jungen (Grüne). Bislang schlägt das Sportamt offenbar der Politik immer die höchstmögliche Summe vor, die Politiker wollen nun die Richtlinien überprüfen. Ob es sich um einen reichen oder armen Sportverein handelt, sei aber nicht entscheidend, sagt Karen-Jungen.

(arl)
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