Düsseldorf Fest mit Flüchtlingen soll Ängste abbauen

Düsseldorf · Die Diakonie Düsseldorf lud zum Austausch ein.

 Die Band "Los Pimpollos" spielte gestern für die Besucher des Flüchtlingsfestes der Diakonie.

Die Band "Los Pimpollos" spielte gestern für die Besucher des Flüchtlingsfestes der Diakonie.

Foto: Andreas Endermann

"Eigentlich kann alles ganz einfach sein", sagt Tim Krause und bringt damit auf den Punkt, was sich die Diakonie Düsseldorf gestern für ihr Fest anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstages zum Ziel gesetzt hatte: Durch den persönlichen Kontakt Gemeinsamkeiten zwischen Flüchtlingen und Anwohnern spürbar machen und Berührungsängste abbauen.

Krause ist als Sozialarbeiter für die Diakonie vor Ort in den Flüchtlingsunterkünften tätig und hat das Fest mit organisiert. In lockerer Atmosphäre bei Getränken, Snacks und begleitet von verschiedenen Musikgruppen waren alle Düsseldorfer, ob Flüchtlinge oder Anwohner, zum lockeren Austausch eingeladen. Zum Abschluss stiegen Ballons mit Hoffnungen und guten Wünschen in den Himmel.

Dahinter steckt die Idee, das Thema Flucht aus anderen Perspektiven zu beleuchten. Als Gegensatz zum defizitären Eindruck, den Ämter und Formulare oft vermittelten, sei es wichtig, positive Ressourcen und individuelle Stärken in den Blick zu nehmen - sowohl auf Seiten der Flüchtlinge als auch bei den vielen Ehrenamtlichen, die sich engagieren wollen, so Krause.

Neue Perspektiven eröffnen solle zum Beispiel die Beschäftigung mit Musik und Kunst. "Denn Musik funktioniert ohne Sprache", erklärt Björn Frahm, der auf dem Fest für sein Musikprojekt "United with Music & Respect" wirbt. "Gerade in der oft komplizierten Situation der Flüchtlinge ist es wichtig, einfach mal abzuschalten und den Fokus auf etwas anderes zu lenken." In den Bands seines Projekts arbeiten Flüchtlinge gleichberechtigt mit anderen zusammen.

Dieser Gedanke ist auch der Diakonie Düsseldorf wichtig. "Wir wollen keine exklusiven Angebote machen. Flüchtlinge sind eine heterogene Gruppe und wir haben ebenso andere Benachteiligte im Blick. Daher sind unser Fest und andere Angebote bewusst offen gestaltet, jeder darf sich angesprochen fühlen", erklärt Krause.

(RP)
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