Düsseldorf Gewerkschafts-Jugend fordert Azubiwohnheim

Düsseldorf · Die Jugendlichen des Deutschen Gewerkschaftsbundes machten gestern auf das Problem des immer knapper werdenden Wohnraums für Lehrlinge in Düsseldorf aufmerksam. Am Nachmittag informierten sie darüber auf dem Schadowplatz. Mit einem Haus aus Pappe und einer riesigen Zeitung, welche die Verbrauchskosten eines normalen, jungen Menschen zeigen sollte, machten vier junge Erwachsene der DGB-Jugend auf den noch nicht begonnenen Bau eines vom Rat der Stadt beschlossenen Azubi-Wohnheimes aufmerksam. "Es geht uns darum, das Thema aktuell zu halten und den Menschen zu erklären, warum wir ein Azubiwohnheim brauchen", sagte Jugendbildungsreferent Kristof Becker. Weiter betonte er, dass der Bau des Heims durch die Stadt kein Ersatz für eine betriebliche Lösung wäre. Auch Firmen hätten eine Verantwortung, der sie nachkommen müssten.

854 Euro brutto verdiene ein Auszubildender durchschnittlich im Monat. Von dem nach allen Abzügen bleibenden Geld eine Wohnung in der teuren Stadt Düsseldorf zu finden, stelle sich als schwierig heraus. Ein weiteres Problem sei, dass viele Lehrlinge minderjährig seien und daher keinen Mietvertrag unterschreiben könnten. Um dieses Problem zu beheben, hatte vor eineinhalb Jahren ein Bündnis aus Gewerkschaften, Jobcenter, Arbeitgebern und Kammern den Bau eines Azubiwohnheims gefordert. 2016 wurde ein Beirat für die Erstellung der Immobilie berufen. Bislang ist nichts passiert. Es stehe kein passendes Grundstück zur Verfügung, lautet die Begründung der Stadt.

(alsa)
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