Anlieger sehen Entwicklung positiv Graf-Adolf-Straße: Lage verbessert

Die Anlieger sehen die Entwicklung der Graf-Adolf-Straße im Wesentlichen positiv. Schwierig ist Immobilienexperten zufolge derweil die Vermarkung von Büros zwischen Stresemannplatz und Hauptbahnhof.

 Die Graf-Adolf-Straße ist eine der bekanntesten Straßen der Stadt. Anlieger sehen ihre Entwicklung insgesamt positiv.

Die Graf-Adolf-Straße ist eine der bekanntesten Straßen der Stadt. Anlieger sehen ihre Entwicklung insgesamt positiv.

Foto: Thomas Busskamp

Sie ist die kürzeste Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und der Königsallee. Für die, die mit der Bahn anreisen, wird die Graf-Adolf-Straße damit zu einer Art Portal zur Innenstadt. Und prägt damit auch den ersten Eindruck, den Besucher von Düsseldorf bekommen.

Vor gut einem Jahr brachte die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Graf-Adolf-Straße eine Image-Broschüre heraus, um die Außendarstellung des Standorts weiter zu verbessern. Bis heute läuft die Entwicklung aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf auf vollen Touren.

"Das ist ein lebendiger Prozess, der nie abgeschlossen ist", sagt Sven Schulte, IHK-Experte für Stadtteil-Marketing. Er habe den Eindruck, dass es sowohl bei der Gestaltung der Straße als auch - trotz einiger Leerstände - im Branchenmix positive Entwicklungen gebe. Als Beispiel nennt er die inzwischen fertiggestellte Immobilie Kö-Blick, die für manche positive Impulse gut sei. Dort ist vor neun Wochen etwa die erste deutsche Filiale der Textilkette "Suitsupply" eingezogen. Zu deren Strategie gehört es, immer ein kleines Stück abseits von den Top-Lagen zu eröffnen. Hier kommt der Graf-Adolf-Straße ihre Nähe zur Kö zugute.

Ein weiterer neuer Mieter in dem Bürohaus ist die Anwaltskanzlei Graf von Westphalen. Gleich gegenüber ist ein Juwelier in das leere Ladenlokal gezogen, in dem zuvor viele Jahre lang das Porzellan-Fachgeschäft Rosenthal seinen Sitz hatte. Viele leere Geschäfte seien schnell neu vermietet worden, so Schulte: "Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn es nicht zu längeren Leerständen kommt."

Derzeit noch leer ist das Ladenlokal, das viele Jahre das Spielwarengeschäft Lütgenau beherbergte. Die Eigentümerin, die Paschertz GmbH, hat das Gebäude und sein Nachbarhaus, zwei schöne Stilaltbauten, zunächst saniert. Eines der Häuser wurde laut Dirk Schäfer vom Immobilienbüro Anteon aber bereits verkauft, das andere soll etagenweise, veräußert werden. Beide Gebäude sollen im Erdgeschoss Einzelhandel und in den Obergeschossen Wohnungen beherbergen.

Ein weiterer Vorteil für die Entwicklung der Straße ist nach Schultes Einschätzung, dass sich in angrenzenden Bereichen weitere Standortgemeinschaften gegründet haben, etwa die ISG Worringer Platz oder die ISG City-Ost. "So kann sich das komplette Quartier entwickeln." Einen sehr guten Gesamteindruck vom Standort hat der neue Geschäftsführer des Kaufhof an der Ecke Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße, Michael Stauber.

"Vieles ist positiv gestaltet worden. Und das mit überschaubaren Mitteln", sagt er. Natürlich gebe es immer Optimierungsbedarf "Und wir werden sehen, wie auch wir weiter dazu beitragen können." Von städtischer Seite stehen in nächster Zeit nach Auskunft des Planungsamtes keine größeren Veränderungen an. Für den Bereich zwischen Stresemannplatz und Hauptbahnhof gebe es aber viele Anregungen etwa zur Straßengestaltung und Beleuchtung, so Amtsleiter Richard Erben.

Ein Planungsbüro sei beauftragt, diese zu prüfen: "Es sind aber keine Maßnahmen konkret geplant." Probleme gibt es derweil aus Sicht von Immobilienexperten im Straßenbereich in der Nähe des Hauptbahnhofs mit der Vermarktung von Büros. Manche Interessenten seien von den nahen Erotik-Geschäften abgeschreckt und fürchteten ein falsches Image, sagt Dirk Schäfer.

"Auch hier gibt es aber Ausnahmen", fügt er hinzu - und nennt als Beispiel etwa die Immermann-Höfe gleich am Konrad-Adenauer-Platz, die sehr gute Ergebnisse erzielten. "Insgesamt ist dieser Teil der Straße aber ein schwieriger Standort, an dem sich noch einiges tun muss."

(rl)
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