Düsseldorf Gute Resonanz für Organspende-Tag

Düsseldorf · Bürger informierten sich im Haus der Universität am Schadowplatz

Eigentlich wird Ulrike Will im Mai 59 Jahre alt. Sie feiert diesen Tagen als zehnten Geburtstag. "Denn vor zehn Jahren habe ich in letzter Minute eine Spender-Leber erhalten. Das war wie sechs Richtige im Lotto plus Zusatzzahl, denn bereits einen Tag später wäre es zu spät gewesen", sagt Ulrike Will. Sie möchte deshalb viele Menschen über das Thema Organspende informieren und hat sich deshalb mit dem Verein "Lebertransplantierte Deutschland" am Düsseldorfer Aktionstag Organtransplantation beteiligt.

An Informationsständen und in Vorträgen konnten sich die Besucher über die verschiedenen Aspekte des Themas aufklären lassen. Dabei ging es beispielsweise darum, wie der Hirntod festgestellt wird und um die Möglichkeiten und Grenzen von Transplantationen. "Die Resonanz ist gut. Viele bleiben stehen, um sich über das Thema zu informieren", sagt Sören Melsa von der Deutschen Stiftung Organtransplantation.

Das galt auch für Karla Meiser, die gleich einen Spenderausweis einsteckt. Wenn sie ihn nun auch ausfüllt, gehört sie zu den 17 Prozent der Deutschen, die damit ihre Bereitschaft zur Organspende dokumentieren und den Angehörigen im Ernstfall eine schwierige Entscheidung abnehmen. Zumal viele Menschen nach den Manipulationen bei der Rangfolge der Empfänger an drei deutschen Kliniken verunsichert sind. Nun soll wieder das Vertrauen hergestellt werden. "Denn wir sehen täglich, was die sinkenden Zahlen von Spendern für unsere Patienten bedeuten", sagt Stefan Topp von der Uniklinik. So warten rund 12 000 Menschen in Deutschland auf ein lebenswichtiges Organ, und jeden Tag sterben drei dieser Menschen, da nicht genügend Spender zur Verfügung stehen. "Dabei kann doch jeder in die Situation kommen, selber ein Organ zu benötigen", sagt Ulrike Will.

(brab)
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