Düsseldorf Hotel im Stadthaus öffnet im Mai 2014

Düsseldorf · Die Atmosphäre des ehemaligen Jesuitenklosters ist in dem sanierten Hotel zu spüren. Nicht zuletzt durch eine Kunstsammlung. An der Mühlenstraße öffnet ein Restaurant.

Die Geschichte ist Programm des neuen Hotels De Medici. In den aufwendig restaurierten Räumen des denkmalgeschützten ehemaligen Stadthauses neben der Andreaskirche, das seit dem 17. Jahrhundert als Kloster und Gymnasium diente und von der preußischen Regierung im 19. Jahrhundert als Verwaltungsbau erweitert wurde, ist die klösterliche Atmosphäre und die repräsentative Ausstrahlung eines Regierungsgebäudes zu spüren, auch wenn der Innenausbau noch nicht abgeschlossen ist.

Aber bei einem Rundgang ließ Investor Max Schlereth (Derag-Unternehmensgruppe und Hotelgesellschaft) ein Bild des fertigen Hotels, das im Mai 2014 eröffnet werden soll, entstehen: Die freigelegten Gewölbegänge des Klosters werden durch Heiligenfiguren aus seiner Kunstsammlung ausgestattet. Sie sind durch Glastüren vom Treppenaufgang der benachbarten Andreaskirche zu sehen. Die Gewölbe, der Bodenbelag und auch Stuckarbeiten wurden aufwendig ergänzt.

Kunstwerke werden auch in den Nischen im preußischen Gebäudetrakt zu sehen sein, Tapisserien die großzügigen Räume im Erdgeschoss schmücken. Die Eingangshalle mit der Rezeption ist im Stil eines italienischen Herrenhauses gestaltet in Anspielung auf Luisa de Medici, der Gemahlin von Jan Wellem, die Kloster und Kirche gefördert haben.

Auch eine Nachbildung des Kurhutes von Jan Wellem, die im Grab von Luisa de Medici gefunden wurde, wird zu sehen sein. "Kunst und Kulturgeschichte sind das besondere Merkmal des Living-Hotels", sagte Schlereth. Er will das für Düsseldorf wichtige Stadthaus zu einem kulturellen Zentrum machen — in Verbindung mit der barocken ehemaligen Hofkirche St. Andreas, deren Fassade gerade vom Land saniert wird. Und auch die dunkle Geschichte wird nicht ausgespart: Die Mahn- und Gedenkstätte im Trakt neben dem Hotel, die an die Folterkeller der Gestapo im Stadthaus erinnert, wird ausgebaut.

Aufgewertet wird auch der Innenhof neben der Andreaskirche. Er wird mit Hecken in barocker Manier bepflanzt, die die Vorfahrt zum Eingang des Hotels mit dem großen Foyer begrenzen. Zwischen der Hecke und dem Gebäude mit der alten, harmonisch gegliederten Fassade bleibt Platz für eine schöne Restaurant-Terrasse.

Sie gehört zu einer französischen Brasserie, die in einem Saal des Stadthauses an der Mühlenstraße eingerichtet wird. Barbara Oxenfort und Tobias Ludowigs, Inhaber des Weinhauses Tante Anna, werden sie betreiben. "Wir wollen mit typischer französischer Landküche in der Altstadt einen neuen Akzent setzen", sagte Oxenfort.

(RP)
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