Düsseldorf Jetzt kann man die Heizdecke per Sprachbefehl einschalten

Düsseldorf · Heute startet die Medica, zu der mehr als 100.000 Besucher kommen werden. Die Innovationen werden immer kleiner und handlicher.

 Das Trainingsgerät "Icaros" erlaubt Patienten und Sportlern, ihre Rumpf- und Oberkörpermuskulatur zu stärken.

Das Trainingsgerät "Icaros" erlaubt Patienten und Sportlern, ihre Rumpf- und Oberkörpermuskulatur zu stärken.

Foto: Marcel Kusch

Zwei große Themen prägen dieses Jahr die Medizinfachmesse Medica, die heute auf dem Messegelände beginnt. Zum einen die fortschreitende Digitalisierung. Zum anderen das, was die Experten als Dematerialisierung bezeichnen: "Die Produkte werden immer leichter, immer kompakter und immer einfacher in der Anwendung", erläutert Martin-Ulf Koch von der Medica. Eine der am stärksten vertretenen Produktgruppen ist folgerichtig die der so genannten Wearables - also der tragbaren Computersysteme. Insgesamt zeigen mehr als 5100 Aussteller aus 66 Ländern ihre Innovationen, im vergangenen Jahr kamen knapp 128.000 Besucher. Parallel zur Medica läuft die Zuliefererfachmesse Compamed, Ein Überblick über die spannendsten Neuigkeiten der Messe.

 Das Hightech-Pflaster TracPatch misst die Temperatur und erfasst die Bewegungen des Patienten.

Das Hightech-Pflaster TracPatch misst die Temperatur und erfasst die Bewegungen des Patienten.

Foto: Marcel Kusch

SmartVia Das Sensorsystem "SmartVia" des Münsteraner Start-ups Humotion ist in einen unscheinbaren Textilgurt mit Klettverschluss eingebaut und kann von einem orthopädisch erkrankten Patienten mit wenigen Handgriffen angelegt werden. Der Physiotherapeut erfasst dessen Bewegungsablauf mit einer App. "Gemessen wird beispielsweise die Beckenbewegung oder die Schrittlänge", erläutert Physiotherapeut Jan Groeppel.

TracPatch Ebenfalls auf den ersten Blick unscheinbar ist das Hightech-Pflaster "TracPatch" des gleichnamigen Unternehmens. Es überwacht den Wundheilungsprozess nach einer Knie-Operation, misst die Temperatur, kann aber auch den Bewegungsradius des Patienten erfassen - und fordert bei Bedarf auch dazu auf, sich mehr zu bewegen.

VRX von Medisana Obwohl die Messe nur für Fachbesucher geöffnet ist, wenden sich einige Produkte auch oder ausschließlich an private Nutzer. Dazu gehört das System Virtual Reality Experience VRX, für das die Bewegungen eines intelligenten Massage-Sessels mit einer Virtual-Reality-Brille und Kopfhörern verbunden werden. Der Nutzer bekommt so zur Massage etwa eine paradiesische Strand-Atmosphäre vorgegaukelt.

Sprachdienst-Verknüpfung Die vom Internet-Versand Amazon entwickelte Sprachsteuerung Alexa nutzen auch Anbieter von Gesundheitsprodukten wie die Firma Beu-rer. So kann man Bewährtes mit Modernem verbinden - und mit einem Sprachbefehl von der Couch aus (oder von unterwegs per Smartphone-App) etwa seine Heizdecke einschalten. "Sie können auch programmieren, das sich das Unterbett jeden Abend um eine bestimmte Uhrzeit ein- und nach einigen Stunden wieder ausschaltet", so Mitarbeiterin Kerstin Glanzer.

Icaros Dieses Trainingsgerät wird mit virtuellen Erlebniswelten (per Brille) kombiniert, so dass Patienten oder Sportler ihre Übungen gefühlt fliegend, tauchend oder sogar im Weltall schwebend absolvieren. Sensoren erfassen dabei jede noch so kleine Bewegung.

(RP)
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