Jugendliche in Düsseldorf Kritik an Unterrichtszeiten und Mensaessen

Düsseldorf · In der Online-Umfrage der Stadt wünschen sich die jungen Einwohner von Düsseldorf bessere Bedingungen in der Bildung.

 Annina Brandenburg verlässt an manchen Tagen erst um 17.45 oder 18.20 Uhr die Schule.

Annina Brandenburg verlässt an manchen Tagen erst um 17.45 oder 18.20 Uhr die Schule.

Foto: Bernd Schaller

Die jüngsten Schüler sind die strengsten. Jeder fünfte im Alter zwischen elf und 13 Jahren äußert sich kritisch zu seinem Schulalltag, in der Gruppe der 14- bis 17-Jährigen sind es lediglich zwölf Prozent, bei den 18- bis 20-Jährigen (vor allem wegen der geringeren Zahl der Betroffenen) nur noch vier Prozent. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Stadt, an der sich mehr als 3100 Kinder und Jugendliche beteiligt haben. Hauptkritikpunkte waren dabei die Unterrichtszeiten, die Länge der Unterrichtstage und die Qualität des Schulessens.

Die Angaben zur Freizeit bestätigen dieses Bild. Insbesondere die jüngeren Schüler geben an, nur noch wenige Stunden zwischen Montag und Freitag für ihre Hobbys nutzen zu können. Mit zunehmendem Alter wächst der Wert von 18 auf 28 Stunden. Bei den Wünschen zu städtischen Angeboten dominiert entsprechend die Zeitangabe "ab 16 Uhr".

Unter den weiterführenden Schulen liegt das Gymnasium statistisch vorne. Rund 47 Prozent der Fünft- bis Zehntklässler besuchen diese Schulform, auf den Plätzen folgen die Realschule (rund 24 Prozent), die Gesamtschule (16), die Hauptschule (12) und die Waldorfschule (1). Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen.

Der Überhang der weiblichen Schüler auf dem Gymnasium beträgt 5,6 Prozentpunkte, bei der Waldorfschule 2,7. Jungen-Überhang gibt es vor allem an den Förderschulen (35,9 Prozentpunkte), Hauptschulen (13,9) und Realschulen (7,5).

Gute Quoten erreichen die Düsseldorfer Einrichtungen bei der Schulsozialarbeit. Im Schuljahr 2012/2013 wurde sie an 102 Standorten angeboten. So wurden rund zwei Drittel aller Schulen in öffentlicher Trägerschaft und damit gut 47 000 Schüler erreicht. Die Schulsozialarbeit bietet Unterstützung in Situationen an, in denen sich die Kinder und Jugendlichen durch gesellschaftliche Veränderungen, verschobene Kompetenzanforderungen und Ähnliches verunsichert oder überfordert fühlen.

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Foto: Endermann, Andreas

Dass die Angebote eine positive Wirkung haben, zeigt sich in den Umfrage-Ergebnissen. Auf die Frage, zu welchen Themen sich die Elf- bis 20-Jährigen Unterstützung wünschen, rangieren die Fragen rund um die Schule auf mittleren bis hinteren Plätzen: Lernschwierigkeiten nennen 15 Prozent, Probleme mit Lehrern elf Prozent, Mobbing und Probleme mit Mitschülern sieben beziehungsweise sechs Prozent. Vorrangig ist in diesem Bereich Hilfe beim Finden eines Nebenjobs (45 Prozent), bei der Praktikums- oder Ausbildungsplatzsuche (40), bei Freizeitangeboten (23) und in Ernährungsfragen (20).

(RP)
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